Orkan "Ela" Neue Bäume nach dem Sturm: Kommunen bitten um Spenden

Düsseldorf · Nach dem verheerenden Pfingststurm "Ela" richten die betroffenen Städte jetzt Spendenkonten für das Wiederanpflanzen von Bäumen ein. NRW-Umweltminister Johannes Remmel (Grüne) wolle für jeden von Bürgern gespendeten Euro einen Euro aus dem Etat seines Hauses dazutun, hieß es.

Unwetter: Die umgeknickten Bäume von den Rheinwiesen
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Foto: Andreas Endermann

In Düsseldorf seien bereits über 100 000 Euro auf dem Spendenkonto eingegangen, berichtete Helga Stulgies, die Umweltdezernentin der Stadt. Darunter seien viele Kleinspenden, aber Firmen hätten auch fünfstellige Beträge gegeben. Ein neuer Baum kostet rund 2000 Euro.

Die ebenfalls schwer von dem Sturm gebeutelte Stadt Essen hat auch gerade ein Spendenkonto eingerichtet. Über die Details werde zu Wochenbeginn informiert, berichtete Stadtsprecherin Nicole Mause. Auch die Stadt Neuss hat die Weichen gestellt, um Spenden von Bürgern und Unternehmen zur Wiederaufforstung der vom Sturm umgerissenen Bäume zu sammeln.

Nach Sturm Schäden in Millionenhöhe

Alle drei Kommunen beklagen Schäden im hohen zweistelligen Millionenbereich. Düsseldorf hat die Höhe auf 64 Millionen Euro beziffert, wobei die Zerstörungen in Parks und Wäldern noch nicht feststehen. Pro Straßenbaum würden 2000 Euro veranschlagt, meinte Düsseldorfs Umweltdezernentin.

Der Stadt Essen hat der Gewittersturm einen Schaden von geschätzt 63,3 Millionen Euro gebracht. "Davon entfallen etwa 40 Millionen Euro auf die städtischen Bäume", sagte die Sprecherin der Stadt. Essen ist die Stadt in NRW mit dem größten Grünflächenanteil.

In Neuss ist auch vier Wochen nach dem Pfingststurm der Hauptfriedhof noch geschlossen. "Es ist schon heftig", sagte Stadtsprecher Michael Kloppenburg. Jetzt gehe es darum, die Schäden in der zweiten und dritten Reihe zu beseitigen. Neuss braucht nach einer ersten Schätzung 14,7 Millionen Euro, um die Sturmfolgen zu beseitigen.

Das NRW-Umweltministerium will die privaten Spenden an die Kommunen aus dem Naturschutzetat verdoppeln. Das werde nun in einer Verwaltungsvereinbarung mit den Kommunen geregelt. "Wir gehen jetzt auf die Kommunen zu", sagte der Sprecher des Ministeriums, Frank Seidlitz.

(lnw)
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