Neue DNA-Spuren Der Wolf kehrt nach NRW zurück

Düsseldorf · Mehr als 100 Jahre war der Wolf in Mitteleuropa so gut wie ausgerottet: Jetzt beweisen neue DNA-Spuren seine Rückkehr nach NRW. Dies teilte das Umweltministerium am Freitag mit.

 Nach mehr als 170 Jahren scheint NRW wieder Wolfs-Land zu werden: Darauf deuten Spuren an der Grenze zu Niedersachsen hin.

Nach mehr als 170 Jahren scheint NRW wieder Wolfs-Land zu werden: Darauf deuten Spuren an der Grenze zu Niedersachsen hin.

Foto: dpa, zu_sv_gr rh hoh jol

Voller Euphorie verkündete NRW-Umweltminister Johannes Remmel (Grüne) am Freitagmorgen auf Twitter die Rückkehr des Wolfes nach Nordrhein-Westfalen: "#EILT DNA-Spuren beweisen Rückkehr des Wolfes nach #NRW", schrieb er in dem Kurznachrichtendienst.

Und tatsächlich: Nach mehr als 170 Jahren scheint NRW wieder Wolfs-Land zu werden. Darauf deuten Wolf-Spuren im Kreis Minden-Lübbecke hin, die Ende Dezember an der niedersächsischen Grenze im Oppenweher Moor gesichert wurden. Dies teilte das NRW-Umweltministerium am Freitag mit. Das Labor für Wildtiergenetik des Senckenberg-Institutes in Gelnhausen hat die DNA-Proben jetzt mit sehr hoher Wahrscheinlichkeit einem Wolf zugeordnet.

"Sicher erscheint, dass die natürliche Rückkehr des Wolfes nach Nordrhein-Westfalen wieder ein Stück wahrscheinlicher geworden ist", sagte Remmel laut Mitteilung. Darauf deuten auch die Besiedlungshinweise an der NRW-Grenze zu Niedersachsen hin. Ein Nachweis zu einem einzelnen Wolf stammt aus dem Landkreis Diepholz, ein weiterer aus dem Landkreis Grafschaft Bentheim.

"Wölfe meiden den Menschen"

Auch wenn sich die dauerhafte Rückkehr des Wolfes nach NRW bestätigen sollte: Der Mensch wird den scheuen Wolf wohl auch in Zukunft selbst bei ausgedehnten Waldspaziergängen nicht zu Gesicht bekommen. "Wölfe sind entgegen der Märchenerzählungen nicht angriffslustig und meiden den Menschen", sagte Minister Remmel weiter.

Seit 2010 beschäftigt sich das Land mit einer möglichen Rückkehr. Jäger, Schafhalter, Forstleute und Naturschützer tauschen sich regelmäßig aus. Im Hochsauerland gibt es nach Angaben des Landesbetriebs Wald und Holz NRW bereits ein Elektrozaun-Notfallset, mit dem Schafherden schnell geschützt werden können: Vor Menschen sind Wölfe in der Regel scheu, nicht aber vor kleinen Nutztieren.

Mehr als 100 Jahre war der Wolf in Mitteleuropa so gut wie ausgerottet. Seit Ende des 20. Jahrhunderts steht er jedoch unter internationalem Schutz, die Bestände erholen sich.

(met)
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