Silvester NRW-Minister warnt vor gefährlichem Billigfeuerwerk

Düsseldorf · Drei Tage nur darf Silvesterfeuerwerk verkauft werden, trotzdem ist es ein Riesengeschäft. Wenn die Deutschen es genauso krachen lassen wie im vergangenen Jahr, werden sie Raketen für rund 124 Millionen Euro in den Himmel schießen.

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"Voraussetzung ist, dass es nicht regnet", sagt Klaus Gotzen, Geschäftsführer des Verbands der pyrotechnischen Industrie (VPI) in Ratingen. Viele Menschen machten es vom Wetter abhängig, ob sie böllern oder nicht. Der Verkauf von Feuerwerkskörpern endet am Mittwoch.

Illegale Importe von Feuerwerk machen den Behörden jedoch immer wieder Sorgen, weil diese Böller nicht den deutschen Sicherheitsvorschriften entsprechen und beim Abbrennen zu schweren Verletzungen führen können. Im vergangenen Dezember zum Beispiel zogen Zollbeamte bei Krefeld einen Kleinwagen mit einer hochexplosiven Ladung aus dem Verkehr: Zwei junge Männer hatten 100 Kilo illegale Böller und Raketen aus Belgien mitgebracht.

In den Wochen vor Silvester stoßen Beamte bei Kontrollen häufig auf Pyrotechnik, die in Deutschland nicht zugelassen ist, wie Alwin Bogan, Sprecher des Hauptzollamts Krefeld, sagt. Denn im Ausland seien die Böller oft nicht nur billiger, auch die Handelsvorschriften seien lockerer. So dürften Feuerwerksartikel in Belgien deutlich mehr Schwarzpulver enthalten als hierzulande. "Da gibt es mehr Peng pro Böller", erklärt Bogan. Die meisten illegalen Böller kämen aus Polen oder Russland nach Deutschland.

NRW-Arbeitsminister Guntram Schneider (SPD) rät daher, nur zugelassenes Feuerwerk mit CE-Zeichen oder der sogenannten BAM-Nummer - der Prüfnummer der Bundesanstalt für Materialforschung - zu kaufen. "Kauf bei dubiosen Quellen im Internet sollte unterlassen werden." Der Verkauf und das Abbrennen von nicht zugelassenem Feuerwerk könnten nach dem Sprengstoffgesetz sogar als Straftat geahndet werden. Schneider wies darauf hin, dass nur Erwachsene Raketen, Kanonenschläge und Böller kaufen, sie aber nicht an Kinder weitergeben dürften.

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Foto: woi

Auch in diesem Jahr werden Kontrolleure der Arbeitsschutzverwaltung in Einzelhandelsgeschäften überprüfen, ob Silvesterfeuerwerk vorschriftsgemäß gelagert und verkauft wird. Vergangenes Jahr seien wegen Verstößen 34 Bußgeldverfahren und sogar ein Strafverfahren eingeleitet worden. Verbraucher sollten Feuerwerk in Supermärkten, Drogerien oder Baumärkten kaufen und nicht bei dubiosen Anbietern oder auf Flohmärkten, empfiehlt daher auch der Verband der pyrotechnischen Industrie VPI.

(RP)
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