Federvieh bleibt im Stall Vogelgrippe verläuft in NRW bislang glimpflich

Düsseldorf · Ob Schwan, Storch, Bussard oder freilaufendes Huhn: Für Vögel ist das Virus H5N8 sehr gefährlich. Die letzten Tötungen in Geflügelbetrieben sind in NRW einige Wochen her. Entwarnung gibt es aber nicht.

Vogelgrippe - Wie verhalte ich mich richtig?
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Foto: AP

Die Vogelgrippe ist in Nordrhein-Westfalen im Vergleich mit anderen Bundesländern bislang weniger gravierend verlaufen. Es ist schon etwa drei Wochen her, dass das für das Federvieh hochgefährliche Virus H5N8 in einem NRW-Geflügelbetrieb nachgewiesen wurde. "Insgesamt findet ein leichter Rückgang von positiv H5N8-getesteten Vögeln statt, jedoch kann man noch nicht von einer Entspannung der Lage sprechen", berichtete das NRW-Landwirtschaftsministerium.

Im Land gilt weiter die kurz vor Weihnachten 2016 verhängte Stallpflicht für alles Geflügel - egal ob die Tiere auf einem großen Hühnerhof oder in einem privaten Gärtchen leben: Der Schutz vor der Seuche hat oberste Priorität. Um das Infektionsrisiko auszuschalten soll der Kontakt zwischen freilebenden Wildtieren und Nutzgeflügel unbedingt verhindert werden. Das Vogelgrippe-Virus H5N8 grassiert seit Anfang November in Deutschland.

Wann in NRW die Stallpflicht für Hühner, Enten und Gänse endet, ist nicht absehbar. "Wir werden die Entwicklung in den nächsten ein bis zwei Wochen genau beobachten", sagte eine Sprecherin des Ministeriums. Sollte es einen konstanten Rückgang geben, würde das Land die Aufstallpflicht noch einmal überprüfen.

Für Geflügelhalter bringt die lange Stallpflicht für Legehühner ein Problem für die Etikettierung der Eier. Denn die Eier von Freiland-Hühnern dürfen zwölf Wochen lang weiter mit dem Freiland-Etikett angeboten werden, auch wenn die Tiere wegen der Seuche im Stall stehen. Anschließend wechselt die Kennzeichnung zur weniger gut bezahlten Bodenhaltung. "Das ist ein großes Problem", berichtete der NRW-Verband der Geflügelwirtschaft. Schließlich hätten die Halter in Freilandhaltung investiert. Eier aus Biohaltung sind nicht betroffen.

Zuletzt wurde das Virus in NRW am 11. Januar in den Kreisen Wesel und Paderborn in je einem Geflügelhof nachgewiesen; daraufhin mussten 61.000 Puten und Junghennen getötet werden. In Mecklenburg-Vorpommern war erst am Mittwoch die Keulung von mehr als 100.000 Legehennen beendet worden. "Die Schäden sind im Einzelfall heftig", sagt Bernhard Rüb, Sprecher der Landwirtschaftskammer.

In Nordrhein-Westfalen wurde der Erreger H5N8 bislang bei 21 Wildvögeln und in fünf Geflügelbetrieben nachgewiesen. Rund herum wurden Gebiete mit besonders strengen Auflagen eingerichtet. Weil die ersten Fälle über zwei Monate zurückreichen und es keine weiteren Erkrankungen gab, wurden in zwei von fünf Gebieten die Beschränkungen zurückgefahren.

Ein toter Bussard mit dem Erreger H5N8 war im November 2016 der erste positive Befund. Es folgten Sperber, Storch, Enten und Gänse.

(lsa/lnw)
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