DLRG-Studie Weniger tödliche Badeunfälle in NRW

Köln/Bad Nenndorf · Das Sommerwetter war vielerorts so schlecht, dass weniger Menschen gebadet haben als im Vorjahr. Die Sache hat auch etwas Gutes: Es gab in NRW weniger tödliche Badeunfälle.

 Rettungswagen an einem See (Archivbild).

Rettungswagen an einem See (Archivbild).

Foto: dpa, bsc dna

Die Zahl der Badetoten ist in Nordrhein-Westfalen in diesem Jahr deutlich zurückgegangen. In den ersten acht Monaten kamen 37 Menschen ums Leben - im gleichen Zeitraum des Vorjahres waren es 62, wie die Deutsche Lebensrettungs-Gesellschaft (DLRG) am Donnerstag mitteilte. Im gesamten Jahr 2016 waren in den Gewässern und Bädern Nordrhein-Westfalens 76 Menschen ertrunken, das war der höchste Stand seit zehn Jahren.

Bundesweit sank die Zahl um 30 Prozent auf 297 Menschen. Der zweitniedrigste Wert in den ersten acht Monaten des Jahres seit der Erhebung sei aber kein Grund zur Entwarnung, der Rückgang liege eher am schlechten Wetter, hieß es. Denn im warmen Juni 2017 habe es im Vergleich zu 2016 mehr Todesfälle gegeben.

"Die rückläufige Entwicklung der Opferzahlen ist auf den ersten Blick sehr erfreulich", sagte DLRG-Vizepräsident Achim Haag. Bei genauerer Betrachtung zeige sich aber, dass die vergleichsweise geringe Zahl der Todesfälle auf den durchwachsenen Sommer zurückzuführen sei.

Unfälle passierten weiterhin vor allem in den Binnengewässern. Bundesweit 240 Menschen starben in Flüssen, Seen, Teichen und Kanälen. Diese Gewässer seien selten bewacht, sagte DLRG-Vizechef Haag. Er forderte, dass Rettungsschwimmer auch diese Badestellen überwachen. Dafür sieht Haag Landkreise, Kommunen und Badbetreiber in der Pflicht.

Er beklagte auch, dass Leichtsinn, Risikobereitschaft und Selbstüberschätzung zugenommen hätten. Flüchtlinge seien eine besondere Risikogruppe. Auf die mindestens 21 ertrunkenen Asylsuchenden hat die DLRG reagiert: "Wir haben Baderegeln als Piktogramme erstellt und den Kommunen wie Städten kostenlos zur Verfügung gestellt", erklärte Haag.

(lsa)
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