Nordrhein-Westfalen Kirche und Kreuzfahrtschiffe für Flüchtlinge

Oberhausen/ Dortmund · Die Städte werden bei der Unterbringung von Flüchtlingen immer kreativer: Eine evangelische Kirchengemeinde in Oberhausen räumt jetzt ihre Kirche. In Dortmund werden Asylsuchende auch auf Kreuzfahrtschiffen untergebracht.

Königshardt-Schmachtendorf in Oberhausen ist die erste evangelische Gemeinde, die ihre Kirche für Flüchtlinge räumt.

Königshardt-Schmachtendorf in Oberhausen ist die erste evangelische Gemeinde, die ihre Kirche für Flüchtlinge räumt.

Foto: dpa, fg axs

Der ansteigende Zustrom von Flüchtlingen mache es erforderlich, auch über außergewöhnliche Maßnahmen nachzudenken, erklärte die Kirchengemeinde Königshardt-Schmachtendorf in Oberhausen am Mittwoch. Sie wolle einen Beitrag dazu leisten, um eine Unterbringung in Zelten oder gar Obdachlosigkeit zu vermeiden.

Laut Gemeinde trifft die Stadtverwaltung Oberhausen aktuell notwendige Vorbereitungen für den vorübergehenden Aufenthalt von Asylsuchenden. Dazu gehöre der Aufbau einer mobilen Sanitäreinrichtung, die Organisation einer Mittagsverpflegung, der Einsatz eines haustechnischen Dienstes und eines Sicherheitsdienstes rund um die Uhr.

Die Stadt Dortmund hat zwei Schiffe mit zusammen 180 Plätzen für Flüchtlinge angemietet. Sie liegen im Dortmunder Kanalhafen vor Anker.

Die Stadt Dortmund hat zwei Schiffe mit zusammen 180 Plätzen für Flüchtlinge angemietet. Sie liegen im Dortmunder Kanalhafen vor Anker.

Foto: dpa, bt cul

In der Evangelischen Kirche im Rheinland (EKiR) ist bislang kein weiterer Fall bekannt, dass in einer aktiven Kirche Flüchtlinge untergebracht worden seien, sagte eine Sprecherin auf Anfrage. Zur zweitgrößten evangelischen Landeskirche gehören 730 Kirchengemeinden.

Flüchtlinge in Dortmund werden jetzt auch auf Fluss-Kreuzfahrtschiffen untergebracht. Die Stadt hat zwei Schiffe mit zusammen 180 Plätzen angemietet. Sie liegen im Dortmunder Kanalhafen vor Anker. Betreiber der schwimmenden Heime ist die Caritas, wie die Stadtverwaltung am Mittwoch mitteilte. Einziehen können die ersten Flüchtlinge in der kommenden Woche. Untergebracht werden alleinreisende Erwachsene. Die 5200 der Stadt zugewiesenen Flüchtlinge wohnen derzeit in Häusern, Wohnungen, Turnhallen und Containern. Darüber hinaus arbeitet in Dortmund eine Erstaufnahme-Einrichtung mit 1350 Plätzen.

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(met/ KNA/ dpa)
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