Baby aus Paderborner Klinik 430-Gramm-Frühchen ist jetzt zu Hause

Paderborn · Bei seiner Geburt wog Collin nur 430 Gramm. Fünf Monate bangten seine Eltern in Büren um ihn - nun konnten sie den Jungen mit nach Hause nehmen. Seine Mutter ist sich heute sicher: "Wir werden alles schaffen."

 Collin wenige Tage nach seiner Geburt.

Collin wenige Tage nach seiner Geburt.

Foto: St.Vincenz-Krankenhaus/Matthias Groppe

Eigentlich lief alles gut bei der ersten Schwangerschaft einer jungen Frau aus Büren in Ostwestfalen. "Alles sieht super aus", hätten die Ärzte bei den Untersuchungen immer gesagt, schreibt die Frau in einem Blog der Frauen- und Kinderklinik St. Louise in Paderborn. "Mit dem Thema Frühgeburt habe ich mich nie auseinandergesetzt. Warum auch?"

Doch in der 26. Schwangerschaftswoche sah dann nicht mehr "alles super" aus: Die Ärzte stellte eine Plazentainsuffizienz fest, das Kind wurde dadurch mit zu wenig Nährstoffen und Sauerstoff versorgt. Der Junge musste so schnell wie möglich geholt werden. Zuerst hatte die "Neue Westfälische" über den Fall berichtet.

"Als ich meinen Sohn das erste Mal sah, dachte ich: Wie soll aus so einem Würmchen ein normales Baby werden?", schreibt die Mutter. 26,5 Zentimeter klein war Collin und wog gerade einmal 430 Gramm. Der Junge kam auf die Frühchen-Station. "Am Anfang fühlte es sich so an, als würde ich mein eigenes Kind im Stich lassen."

Nach einer Woche durfte sie ihr Kind zum ersten Mal in den Arm nehmen. "Seine Atemgeräusche, das kleine Zucken von ihm, es war wundervoll", schreibt die Mutter. In der Klinik sah sie jeden Tag andere Mütter, die ihre Kinder nach wenigen Tage mit nach Hause nehmen konnten. "Ich sehnte mich dem Tag entgegen, an dem ich meinen Sohn endlich mitnehmen konnte."

Vor wenigen Wochen war es dann soweit - nach fünf Monaten im Krankenhaus: Collin wog inzwischen 4580 Gramm und war 53 Zentimeter groß - und hatte gelernt, aus der Flasche zu trinken. Seine Mutter schreibt: "Ich kann anderen Frühchen-Mamas nur auf den Weg geben: Blickt mit Mut in die gemeinsame Zukunft!" Sie sei sich für sich und ihre Familie heute sicher: "Wir werden alles schaffen."

(hsr)
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