Paketboten-Bande Verdächtiger soll Schafe gestohlen und aufgegessen haben

Düsseldorf · Vor vier Monaten fasste die Polizei eine Bande, die für mehrere Einbrüche im Rheinland verantwortlich sein soll. Jetzt wurde Anklage gegen vier Männer erhoben. In einem der Fälle geht es um zwei Schafe, die einer der Angeklagten gegessen haben soll.

Düsseldorf: Das ist die Beute der Einbrecherbande
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Foto: Polizei

Die vier Männer sollen als Mitglieder einer Paketboten-Bande ihr Unwesen im gesamten Rheinland getrieben haben. Jetzt hat die Staatsanwaltschaft Düsseldorf Anklage erhoben. Den mutmaßlichen Tätern im Alter zwischen 24 und 42 Jahren wird vorgeworfen, in 16 Fällen in Duisburg, Langenfeld, Rheinberg, Neuss, Straelen, Wachtendonk und Moers in Einfamilienhäuser eingebrochen und Elektrogeräte sowie Bargeld gestohlen zu haben. An den Taten sollen die Männer in unterschiedlicher Konstellation beteiligt gewesen sein.

Hauptverdächtiger soll Schafe gegessen haben

Besonders kurios ist einer der Anklagepunkte: So soll einer der mutmaßlichen Einbrecher in Moers zwei Hausschafe von einer Weide gestohlen und sie später verspeist haben. Das bestätigte der ermittelnde Staatsanwalt Alexander Dierselhuis, zuständig für Delikte der organisierten Kriminalität. "Wir haben Beweise gesammelt, die auf diese Tat hindeuten", sagt der Staatsanwalt. Der Haupttäter (42) ist den Ermittlern zufolge ein Asylbewerber aus Südosteuropa, der seit dem 14. November 2014 in einer Unterkunft in Moers gemeldet ist. Die anderen drei Männer stammen ebenfalls aus Südosteuropa.

Die mutmaßlichen Täter wurden als Paketboten-Bande bekannt. Einer der Männer war als Aushilfe bei einem großen Paketzusteller angestellt. Seine Aufgabe war es, "lohnende" Häuser auszukundschaften und seine Komplizen nachts dorthin zu fahren, sagt Herrenbrück. "Außerdem soll er für den Absatz des Diebesgutes zuständig gewesen sein." Die drei anderen Männer sollen in die Häuser eingestiegen sein.

Anklage beschränkt sich auf die eindeutigen Fälle

Bei ihrer Festnahme im November vergangenen Jahres war zunächst die Rede von mindestens 46 Fällen und Diebesgut im Wert von 90.000 Euro. Dass sie nun in nur 16 Fällen angeklagt werden, hat mit der Beweislage zu tun, erklärt Herrenbrück. "Die Anklage beschränkt sich auf die eindeutigen Fällen, in denen DNA-Spuren oder Fingerabdrücke gefunden wurden", sagt der Oberstaatsanwalt.

Noch gibt es keinen Termin für den Prozessbeginn, das Oberstaatsanwalt Ralf Herrenbrück. "Die Angeklagten haben einige Wochen Zeit, sich zu den Vorwürfen zu äußern", erklärt er. Erst danach würde ein Termin festgesetzt.

(jnar)
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