NRW Polizei schafft 1200 Dienstwagen ab

Düsseldorf · Rechnungsprüfer hatten mit spitzem Bleistift nachgerechnet: Die Polizei in Nordrhein-Westfalen kann auf 1200 Autos und Motorräder verzichten. So soll es nun geschehen.

Bei der Polizei in Nordrhein-Westfalen wird die Zahl der Dienstwagen derzeit massiv verringert. Prüfungen hatten vor zwei Jahren ergeben, dass auf 1200 Autos und Motorräder verzichtet werden könne. "Im Ergebnis kommt es zu einer flächendeckenden Reduzierung der Anzahl von Dienstfahrzeugen der Polizei", antwortete Innenminister Ralf Jäger (SPD) jetzt auf eine Anfrage des CDU-Abgeordneten Klaus Kaiser.

Zu Einschränkungen der Mobilität soll es dennoch nicht kommen. Der Fuhrpark solle an den tatsächlichen Bedarf angepasst werden, ohne die Einsatzfähigkeit der Polizei zu gefährden, hieß es. Derzeit legten die rund 11.000 Fahrzeuge der Polizei jährlich etwa 150 Millionen Kilometer zurück. Der Abbau von 1200 Fahrzeugen entspricht fast elf Prozent der Fahrzeugflotte.

Die Rechnungsprüfungsämter hatten den Fuhrpark unter die Lupe genommen und entsprechende Potenziale beim Management der Wagenflotte errechnet. Eine Projektgruppe der Polizei war zu ähnlichen Ergebnissen gekommen. Finanziell könne der Einspareffekt nicht genau beziffert werden, sagte ein Ministeriumssprecher am Dienstag auf Anfrage.

Zahlen aus dem Ministerium zufolge hat die Verringerung der Flotte bereits im vergangenen Jahr begonnen und soll bereits in diesem Jahr weitgehend umgesetzt sein.

So werde es in einigen Kreisen künftig keine Motorradstreifen mehr geben, sagte ein Ministeriumssprecher auf dpa-Anfrage. Mehrere ländliche Kreispolizeibehörden hatten dafür keinen Bedarf mehr gesehen. Im Hochsauerlandkreis etwa ist die Zahl der Motorrad-Funkstreifen von vier im vergangenen Jahr bereits in diesem Jahr mit "Null" angesetzt. "Wir sperren uns nicht gegen diese Einsparungen", sagte ein Sprecher der Gewerkschaft der Polizei. "Wir sind auch nicht für den Heizer auf der E-Lok."

(lnw)
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