Tuning-Szene NRW Polizei will am "Carfreitag" hart gegen Raser vorgehen

Duisburg · Am Karfreitag trifft sich in mehreren Städten in NRW die Autotuning-Szene. Das zieht auch Raser an, die illegale Rennen fahren. Die Polizei kündigt viele Kontrollen an. In Duisburg soll die Verengung einer für Rennen beliebten Straße Rasern Einhalt gebieten.

Autotuner in NRW: So sehen die Autos aus - Bilder
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Getunte Autos aus der Region

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Foto: C.N. Pix

Es ist ein Hochfest für die Tuning-Szene: Am sogenannten Carfreitag wollen Autofans in mehreren NRW-Städten mit tiefergelegten Wagen, ungewöhnlichen Lackierungen und lautstarken Musikanlagen für Aufsehen sorgen. Die Tuning-Szene wehrt sich dagegen, mit gewissenlosen Rasern in einen Topf geworfen zu werden. Doch immer wieder kommt es bei den Treffen am "Carfreitag" zu Verkehrsverstößen. Mit intensiven Kontrollen und Verboten will die Polizei in NRW Raser stoppen und nicht zugelassene Fahrzeuge aus dem Verkehr ziehen.

In Duisburg sorgt der "Carfreitag" seit Jahren für verstärkte Einsätze der Polizei. Stadtverwaltung und Polizei setzen am Freitag neben Kontrollen auch auf die Verengung der L1 (Duisburger Straße) im Ortsteil Hamborn. Auf diese Weise sollen den Angaben zufolge Rennen verhindert werden. Die Duisburger Straße war bereits in den vergangen Jahren ein Treffpunkt für die Tuningszene. Die Bilanz 2016 in Duisburg waren 100 Verwarngelder, 26 Platzverweise, 21 Anzeigen wegen Ordnungswidrigkeiten und drei Fahrverbote. Außerdem lieferte sich der Fahrer eines frisierten Mopeds unter Drogeneinfluss eine Verfolgungsjagd mit der Polizei. Schon seit Jahren dient die B8 im Stadtteil Hamborn vorwiegend an Wochenenden Besitzern von getunten Autos als Rennstrecke.

Besonders hart geht die Stadt Paderborn in diesem Jahr gegen die Tuning-Szene vor. Für den Freitag hat die Stadtverwaltung eine Allgemeinverfügung erlassen. Demnach sind im gesamten Stadtgebiet den ganzen Tag lang keine Treffen und Fahrvorführungen erlaubt, wie es in einer Mitteilung heißt. Die bisher von den Tunern benutzten Flächen seien gesperrt.

In Bochum werden dagegen hunderte Tuning-Fans aus ganz NRW erwartet. "Wir sind mit einer entsprechenden Zahl von Beamten im Einsatz", sagte ein Polizeisprecher. In der näheren Umgebung des Treffens werde intensiv kontrolliert. Im vergangenen Jahr zählte die Polizei trotz Regenwetter etwa 500 Fahrzeuge.

Unterwegs mit der Raser-Polizei in Köln
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Unterwegs mit der Raser-Polizei in Köln

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Foto: Claudia Hauser

In Köln starben 2015 bei Raser-Unfällen in Köln drei Unbeteiligte, in zwei Fällen waren es illegale Rennen. Innerhalb weniger Monate hatte sich in der Rhein-Metropole eine Raser-Szene entwickelt, deren Mitglieder sich in Deutz trafen. Von dort ging es in aufgemotzten Karren über die Rheinbrücken zu spontanen Rennen in die Innenstadt. Die Polizei hat deshalb das Projekt "Rennen" ins Leben gerufen und schickt Zivilstreifen gegen die Raser auf die Straße.

(top/lnw)
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