Wegen Beschwerden über Staub Ponyhof in Bergisch Gladbach steht vor dem Aus

Bergisch Gladbach · Ponyhof-Pächterin Sabine Hoff versucht seit Herbst vergeblich, sich mit der Stadt Bergisch Gladbach zu einigen. Ihr Hof steht nun offenbar vor der Schließung. Ein Nachbar hatte sich immer wieder beschwert.

 Pächterin Sabine Hoff.

Pächterin Sabine Hoff.

Foto: Privat

Es sieht nicht gut aus für den Ponyhof Sonnenschein in Bergisch Gladbach. Weil es Beschwerden von einem Nachbarn gibt, droht dem Hof im Stadtteil Moitzfeld die Schließung. Seit mehr als vier Monaten bangt Betreiberin Sabine Hoff nun schon und weiß nicht, wie es für ihren Hof, ihre Mitarbeiter und die 24 Ponys weitergeht.

"Ich hänge komplett in der Luft", sagt die 51-Jährige. Sie hat im Herbst für eine Petition zur Rettung des Ponyhofs 13.000 Unterschriften gesammelt, die sie an Bergisch Gladbachs Bürgermeister Lutz Urbach geschickt hat. "Aber es gibt keine Reaktion", sagt sie. Urbach habe aber die Fraktionen schon darüber informiert, dass der Hof geschlossen werde. Eine Sprecherin der Stadt Bergisch Gladbach dementiert das nicht, sie verweist aber darauf, dass das Anhörungsverfahren noch laufe. Im Januar soll eine endgültige Entscheidung fallen. Noch im September hatte es seitens der Stadt geheißen, es bestehe die "Bereitschaft zum Dialog".

Nachbar fühlt sich gestört

Probleme gab es immer wieder vor allem wegen eines Reitplatzes. Ein Nachbar beschwerte sich, weil die Ponys beim Traben Sand aufwirbeln. Der Platz wurde seit 1998 geduldet — aber nur unter der Auflage, dass niemand sich gestört fühlt. Die Stadt nimmt nicht nur diese Beschwerden sehr ernst, der Hof habe sich außerdem nicht an die Ruhezeiten gehalten, in denen der Reitplatz nicht genutzt werden darf, wie die Sprecherin sagt. Für zwei Scheunen soll es außerdem keine Baugenehmigungen geben.

 Blick auf den Hof in Moitzfeld (Archivbild)

Blick auf den Hof in Moitzfeld (Archivbild)

Foto: Sabine Hoff

Sabine Hoff pachtet den Hof seit 20 Jahren. Sie hat der Stadt angeboten, die Nutzung zu reduzieren und einige der Tiere wegzugeben oder in anderen Ställen unterzubringen. "Ich schaue mich außerdem die ganze Zeit schon um nach echten Alternativen, vielleicht einem alten Bauernhof, den ich pachten kann — aber ich habe bisher nichts gefunden."

Wegen der angespannten und unsicheren Situation hätten inzwischen einige Eltern ihre Kinder schon abgemeldet, viele, die Kinder neu anmelden wollten, melden sich nicht mehr. "Ich verstehe das: Ich kann ja noch nicht sagen, ob ich überhaupt weiterhin Reitstunden anbieten kann", sagt Hoff. Viele Kinder sind von klein auf regelmäßig bei ihren Ponys. "Meine Kämpferkinder", sagt sie. "Die kommen auch weiterhin, weil sie mit den Ponys aufgewachsen sind." Für viele Kinder gebe es nichts Wichtigeres als auf den Sonnenschein-Hof zu kommen.

Sturm hat großen Schaden angerichtet

Was die Situation zusätzlich erschwert sind die Schäden, die Sturmtief Burglind Anfang Januar auf dem Hof angerichtet hat. "Tannen sind auf unsere Weiden gestürzt, dabei wurden Zäune zerstört, mehrere Unterstände wurden komplett platt gedrückt", sagt Hoff. Zwei Ponys sind seitdem in einem anderen Stall untergebracht. Hoffs Versicherung will die Kosten für die Schäden nicht übernehmen.

Die 51-Jährige hofft nun, dass sie einen Ort findet, an den sie mitsamt ihren Pferden umziehen kann. Dass es für den Hof in Moitzfeld nicht mehr lange weitergeht, davon ist sie fest überzeugt.

(hsr)
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