Braunkohlegegner im Tagebau Hambach Polizei fehlen Personalien von 700 Demonstranten

Aachen · Hunderte Braunkohlegegner sind am Sonntag im Vorfeld der Weltklimakonferenz in den Tagebau Hambach eingedrungen. Die Polizei wollte ihre Personalien aufnehmen, doch die Aktivisten weigerten sich. Jetzt müssen die Beamten ermitteln.

Polizeieinsatz gegen Aktivisten am Tagebau Hambach - Bilder vom November 2017
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Polizeieinsatz gegen Aktivisten am Tagebau Hambach

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Foto: dpa, hka cul

Hunderte Braunkohlegegner sind am Sonntag im Vorfeld der Weltklimakonferenz in den Tagebau Hambach eingedrungen. Die Polizei wollte ihre Personalien aufnehmen, doch die Aktivisten weigerten sich. Jetzt müssen die Beamten ermitteln.

Die etwa 700 Demonstranten hätten Angaben zu ihren Personalien verweigert, teilte der Aachener Polizeipräsident Dirk Weinspach am Montag mit. Die Polizei machte demnach nur Fotos von den Aktivisten für weitere Ermittlungen und ließ sie gehen.

Dieses vereinfachte Verfahren sei mit der Staatsanwaltschaft bei niederschwelligen Straftaten wie Hausfriedensbruch abgestimmt. "Uns war es ganz wichtig, dass der Hausfriedensbruch, das massive Vordringen bis auf Sohle eins, nicht konsequenzlos bleibt", sagte Weinspach. Von den 1000 Demonstranten, die bei Protesten gegen die Braunkohle im August in den Tagebau Garzweiler eingedrungen waren, stehen nach Polizeiangaben bisher vier Personalien fest.

Zu dem Protest im rheinischen Tagebau-Revier am Sonntag im Vorfeld der Weltklimakonferenz in Bonn hatte das Aktionsbündnis Ende Gelände aufgerufen. Nach Polizeiangaben hatten rund 2500 Braunkohlegegner an einer Demonstration teilgenommen. Hunderte waren widerrechtlich in den Tagebau eingedrungen.

Zwei Polizisten wurden den Angaben nach bei dem Einsatz verletzt, einer musste nach dem Biss eines Demonstranten in die Hand behandelt werden. Zwei Demonstranten sollten wegen Widerstandshandlungen am Montag dem Haftrichter vorgeführt werden. Unter den Demonstranten gab es den Angaben zufolge keine Verletzten.

NRW-Innenminister Herbert Reul (CDU) dankte den mehr als 4000 Polizisten, die am Wochenende etwa bei den Kundgebungen im Vorfeld des Weltklimagipfels und einer Kurden-Demonstration in Düsseldorf im Einsatz waren. Der Polizei werde viel abverlangt, erklärte er. "Aber ganz egal, wie hoch die Belastung auch ist: Die Menschen können sich darauf verlassen, dass die NRW-Polizei professionell und engagiert Recht und Ordnung durchsetzt", betonte Reul.

(lsa)
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