Doppelmord-Prozess in Bochum Mütter der Opfer fordern 200.000 Euro von Marcel H.

Bochum · Marcel H. soll im März einen Nachbarsjungen und einen ehemaligen Schulfreund in Herne grausam getötet haben. Im Prozess vor dem Bochumer Landgericht fordern die Hinterbliebenen nun Schmerzensgeld von dem mutmaßlichen Doppelmörder.

Marcel H. aus Herne: Mutmaßlicher Kindermörder in Bochum vor Gericht
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Mutmaßlicher Kindermörder Marcel H. vor Gericht

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Foto: Bernd Thissen/dpa

Der Angeklagte soll den Hinterbliebenen seiner Opfer mindestens 200.000 Euro zahlen. Entsprechende Anträge stellten die Anwälte der Angehörigen am Montag vor dem Bochumer Landgericht. Die Mütter des im März 2017 getöteten neunjährigen Jaden und des 22 Jahre alten Christopher ließen ihre Klageforderung damit begründen, dass sie nach der grausamen Tötung ihrer Kinder nervlich zusammengebrochen seien und "seelische Qualen" erlitten hätten. Persönlich waren die Frauen dabei nicht im Gerichtssaal anwesend.

Marcel H. hat über seinen Verteidiger eingeräumt, die beiden Opfer mit insgesamt rund 120 Messerstichen getötet zu haben. Jaden wohnte in der Nachbarschaft des inzwischen 20-jährigen Angeklagten, bei Christopher handelte es sich um einen ehemaligen Schulfreund.

Zuletzt hatten zwei Sachverständige Marcel H. als voll schuldfähig eingestuft. Zu der Frage, ob der Angeklagte nach Erwachsenen- oder nach Jugendstrafrecht verurteilt werden sollte, wollen sich die Gutachter erst später äußern. Da Marcel H. zur Tatzeit 19 Jahre alt war, ist theoretisch beides möglich. Das Bochumer Landgericht hat die ursprünglich für den 25. Januar ins Auge gefasste Urteilsverkündung inzwischen auf den 31. Januar verschoben.

(lsa)
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