Nach 28 Jahren Prozess um Mord an Kind könnte neu aufgerollt werden

Hamm · Der Prozess um den Mord an einem siebenjährigen Jungen Mitte der 80ger-Jahre in Essen könnte neu aufgerollt werden. Inzwischen hat ein anderer Mann die Tat gestanden.

Das Oberlandesgericht Hamm wies das Landgericht Dortmund jetzt an, ein Wiederaufnahmeverfahren zu prüfen, wie das OLG am Donnerstag mitteilte. Der Beschluss des OLG stammt vom Dienstag (Az.: 1 Ws 32/15).

Ein 21-Jähriger war 1986 auf Anordnung des Landgerichts Essen wegen eines im Zustand der Schuldunfähigkeit begangenen Mordes in einem psychiatrischen Krankenhaus untergebracht worden. Der als minderbegabt eingestufte junge Mann hatte vor dem Prozess mehrfach die Tat gestanden, in der Verhandlung das Geständnis aber widerrufen. 1997 tauchte noch ein Geständnis eines weiteren Mannes auf.

Inzwischen versucht der Verurteilte, ein Wiederaufnahmeverfahren in Gang zu setzen. Nachdem das Landgericht Dortmund sein Begehren abgelehnt hatte, wies das Hammer OLG jetzt die erneute Prüfung durch die Dortmunder Richter an. Es muss geprüft werden, ob das zweite Geständnis etwas am damaligen Urteil geändert haben könnte.

Wie das 1997 eingereichte Geständnis damals von der Staatsanwaltschaft Essen bewertet wurde, wurde am Donnerstag nicht bekannt.

(lnw)
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