Rekord bei Wohnungseinbrüchen Opposition sieht "Erosion des Rechtsstaats"

Wohnungseinbrüche nehmen weiter stark zu. Für die Betroffenen ist es ein Schock. Die politische Opposition in NRW kritisiert: In Sicherheit wiegen könnten sich nur die Täter. Die Aufklärungsquote sei minimal.

Das sind die Einbruchsradare in Düsseldorf
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Foto: Polizei

Angesichts von Rekordzahlen in NRW bei Wohnungseinbrüchen hat die Opposition im Düsseldorfer Landtag die rot-grüne Regierung scharf angegriffen. Für die Täter seien Einbrüche zu einem Geschäft fast ohne Risiko geworden, kritisierte der Innenexperte der FDP-Fraktion, Marc Lürbke. Die Aufklärungsquote sei die geringste bundesweit. 2015 waren die Wohnungseinbrüche um rund 18 Prozent auf den Rekordwert von gut 62.300 Fällen gestiegen.

Der innenpolitische Sprecher der CDU-Fraktion, Theo Kruse, warf Rot-Grün eine "schleichende Erosion unseres Rechtsstaats" vor. Das Vertrauen der Bürger sinke. NRW-Innenminister Ralf Jäger (SPD) sei verantwortlich für eine "bedrohliche Lage". Seit Jägers Amtsantritt im Jahr 2010 sei die Zahl der Wohnungseinbrüche sogar um fast 40 Prozent geklettert. In NRW leben die Bürger nach Worten der Oppositionsfraktion "weniger sicher als in anderen Bundesländern". Die Aufklärungsquote habe im vergangenen Jahr bei nicht akzeptablen 13,8 Prozent gelegen.

Jäger sagte, von wachsender Einbruchskriminalität seien fast alle Bundesländer betroffen. Man habe es stark mit international agierenden Banden zu tun, denen man auch mit einer verbesserten internationalen Polizei-Zusammenarbeit begegnen müsse. Unter allen Straftaten machten Wohnungseinbrüche 4,3 Prozent aus.

Er lehne die von der CDU geforderte sogenannte Schleierfahndung für NRW ab, betonte der Minister. Mehrere Bundesländer hatten diese verdachts- und ereignisunabhängigen Personenkontrollen nach dem Wegfall der Kontrollen an den EU-Binnengrenzen eingeführt.

(dpa/jeku)
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