Bundesinnenminister prüft neue Aktion Salafisten verteilen in NRW Mohammed-Biografien

Düsseldorf · Das Bundesinnenministerium prüft die jüngsten Bücher-Verteil-Aktionen durch Salafisten in mehreren deutschen Innenstädten.

"Im Nachgang zum aktuellen Verbot der Vereinigung 'Die wahre Religion' wird auch geprüft, ob Strukturen von Nachfolgeorganisationen erkennbar sind. Vor diesem Hintergrund haben wir die weiteren Verteilaktionen im Blick", erklärte das Ministerium auf Anfrage.

In mehreren Städten Nordrhein-Westfalens hatten am Wochenende erneut Salafisten Bücher verteilt, wie der NRW-Verfassungsschutz bestätigte. Ein Verein namens "We love Muhammad" habe Biografien des Propheten Mohammed ausgegeben. In Münster sei auch der Protagonist der Gruppe, Pierre Vogel, vor Ort gewesen. Vor knapp zwei Wochen hatte Bundesinnenminister Thomas de Maizière (CDU) den radikal-islamischen Verein "Die wahre Religion" mit seiner Koran-Verteilaktion "Lies!" verboten. Auch mögliche Nachfolgeorganisationen sind von diesem Verbot erfasst.

Nach Angaben des Landesinnenministeriums hatte jeder Fünfte, der aus NRW in die Gebiete des Islamischen Staats in Syrien und dem Irak ausgereist ist, zuvor Kontakt zu den extremistischen Salafisten von "Lies!". Die Opposition im Landtag fordert NRW-Innenminister Ralf Jäger (SPD) zu einem härteren Durchgreifen auf. Auf Antrag der FDP wird das Thema am Donnerstag im Parlament diskutiert.

(may-/tor)
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