Satudarah-Verbot Rechtsstaat gegen Rocker
Meinung | Düsseldorf · Männerbünde neigen bisweilen zu martialischen Ansichten und Verhaltensweisen. Rockerclubs etwa fallen durch ihre rustikale Kluft und schwere Motorräder auf. Kutten und Harleys – sie gehören zum standesgemäßen Auftritt. Doch die Jungs fahren keineswegs einfach nur gern in der Gegend rum und trinken zusammen ein Bier, wie sie lächelnd behaupten, wenn man sie fragt, was sie so treiben. Die Wahrheit sieht anders aus. Viele Vereine kennen nur einen Zweck: Bandenkriminalität .
Männerbünde neigen bisweilen zu martialischen Ansichten und Verhaltensweisen. Rockerclubs etwa fallen durch ihre rustikale Kluft und schwere Motorräder auf. Kutten und Harleys — sie gehören zum standesgemäßen Auftritt. Doch die Jungs fahren keineswegs einfach nur gern in der Gegend rum und trinken zusammen ein Bier, wie sie lächelnd behaupten, wenn man sie fragt, was sie so treiben. Die Wahrheit sieht anders aus. Viele Vereine kennen nur einen Zweck: Bandenkriminalität .
So auch die Rocker von Satudarah SC, deren Club Bundesinnenminister Thomas de Maizière (CDU) jetzt verboten hat und deren Vereinsheime und Wohnungen er am Dienstagmorgen von der Polizei stürmen ließ. Satudarah, vor einem Vierteljahrhundert in den Niederlanden von indonesischen Einwanderern gegründet, steht im Verdacht, mit Waffen sowie Rauschgift zu handeln und Geld auch aus schmutzigen Geschäften mit Prostitution zu ziehen.
Organisierte Kriminalität wuchert wie ein Krebsgeschwür in den Strukturen einer Gesellschaft. Satudarah bildet da keine Ausnahme. Seit 2012 breitet sich die mächtige und gefährliche Bande denn auch in NRW aus, Duisburg wurde Deutschlandzentrale. Was den Verein hierzulande so bedrohlich macht, ist die unheilvolle Allianz, die Satudarah mit den bereits ansässigen Rockerkollegen der Bandidos eingegangen ist. Beide Clubs eint der Hass auf die Hells Angels. Seither sind mehrfach Schüsse gefallen, einmal explodierte gar eine Handgranate.
Gruppen, die sich über geltende Gesetze stellen, die einen Alleinvertretungsanspruch auf Territorien ihrer Wahl erheben, den sie mit aller Gewalt durchsetzen, um in Ruhe ihren lukrativen kriminellen Geschäften nachzugehen — gegen solche Organisationen muss mit allen Mitteln vorgegangen werden, die dem Rechtsstaat zu Verfügung stehen. Denn sie sind es zugleich, die die größte Bedrohung für ihn darstellen. Der Bundesinnenminister hat konsequent gehandelt. Nicht wenige in Duisburg und anderswo dürften darauf schon länger gewartet haben.