Reaktionen "Wir alle in Lünen sind entsetzt und fassungslos"

Lünen · An einer Gesamtschule in Lünen soll ein 15-Jähriger einen 14 Jahre alten Mitschüler getötet haben. Der Schulleiter spricht von "großer Betroffenheit in der ganzen Schule". Lünens Bürgermeister kündigte eine Schweigeminute an.

Nach dem Tod eines 14-Jährigen an der Käthe-Kollwitz-Gesamtschule in Lünen dauern die Ermittlungen der Polizei an. Der 15-jährige Tatverdächtige soll vernommen werden, am Nachmittag soll die Leiche des Opfers obduziert werden. Die Polizei machte bislang keine genaueren Angaben zum Tathergang, zur Tatwaffe und zur Art der Verletzungen, an denen das Opfer starb.

"Dieser Vorfall an unserer Schule hat große Betroffenheit im Kollegium und in der ganzen Schule ausgelöst", sagte Schulleiter Reinhold Bauhus. "Wir bekommen gute Unterstützung von dem Krisenteam und den Schulpsychologen." Der Unterricht war nach der Tat am frühen Morgen abgebrochen worden, sagte eine Sprecherin der Stadt Lünen unserer Redaktion. Die Schüler wurden vor Ort von Seelsorgern und Polizisten betreut.

Schüler (14) in Lünen bei Dortmund von Mitschüler getötet
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Schüler an Gesamtschule in Lünen getötet

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Nordrhein-Westfalens Ministerpräsident Armin Laschet (CDU) sagte am Dienstag bei einer Sitzung des Landeskabinetts: "Es macht uns tief betroffen, dass ein solch schreckliches Unglück an einer unserer Schulen geschehen konnte. Die Brutalität der Tat macht uns zugleich fassungslos." Die Landesregierung empfinde "tiefes Mitgefühl" für die Familie und die Freunde des Opfers, sagte Laschet. "Es ist die schrecklichste Vorstellung, die man als Eltern haben kann: Das eigene Kind verlässt das Haus und kommt nicht wieder." Das Kabinett gedachte des 14-Jährigen, dessen Familie und der Schulgemeinschaft mit einer Schweigeminute.

NRW-Innenminister Herbert Reul (CDU) gab am Nachmittag ein Statement ab: "Ich bin sehr erschüttert von der schrecklichen Tat heute Morgen. Unsere Gedanken sind beim Opfer und dessen Familie. Ihr Kind kommt nicht mehr zurück - wenn man selbst Vater ist, kann man nachvollziehen, was das mit einem macht. Es handelt sich hierbei offenbar um einen Einzelfall, der gründlich geklärt werden muss. Das geschieht momentan mit Hochdruck. Es gibt in den sozialen Medien schon wieder alle möglichen Spekulationen. Daran werde ich mich nicht beteiligen. Wir sollten die Ermittler jetzt in aller Ruhe arbeiten lassen."

Lünens Bürgermeister Jürgen Kleine-Frauns zeigte sich "entsetzt und fassungslos" über den Vorfall. "Diese schreckliche Tat macht mich tief betroffen. Unser tiefes Mitgefühl und unsere Anteilnahme gelten der Familie des Opfers", teilte Frauns auf der Internetseite der Stadt mit.

Der Bügermeister der Stadt Lünen, Jürgen Kleine-Frauns, spricht vor der Käthe Kollwitz Gesamtschule zu Journalisten.

Der Bügermeister der Stadt Lünen, Jürgen Kleine-Frauns, spricht vor der Käthe Kollwitz Gesamtschule zu Journalisten.

Foto: Marcel Kusch/dpa

"Unsere Gedanken sind aber auch auf die Schulgemeinde gerichtet. In diesen schweren Stunden sind wir für sie da. Es gibt keine Worte, die Trost spenden können. Aber wir werden zeigen, dass wir in Lünen in solchen Situationen zusammenstehen", hieß es weiter. Frauns kündigte für diesen Mittwoch um 12 Uhr eine Schweigeminute in allen Schulen und im Lüner Rathaus an.

NRW-Schulministerin Yvonne Gebauer (FDP) reagierte tief betroffen auf die tödliche Gewalttat. "Eine furchtbare Tat. Ein junger Mensch wurde viel zu früh aus dem Leben gerissen", erklärte Gebauer. Sie sprach der Familie des Opfers, Freunden und Mitschülern ihr Mitgefühl aus. Das Ministerium sei in engem Austausch mit der Leitung der betroffenen Schule und den Behörden vor Ort.

Die Käthe-Kollwitz-Schule ist eine von zwei Gesamtschulen in Lünen, einer Stadt am Rand von Ruhrgebiet und Münsterland. Die Schule hat nach Angaben der Stadt Lünen 968 Schüler. Die Schule hat mehrere Schwerpunkte. Neben einer musisch-künstlerischen Ausrichtung spielen Sprachen, Sport und naturwissenschaftliche, technische und mathematische Schwerpunkte tragende Rollen.

(lsa)
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