Der Steuerzahlerbund hat sein Schwarzbuch 2015 vorgestellt. Darin sind auch zahlreiche Beispiele für Projekte, bei denen in NRW Steuern verschwendet wurden, so der Verband.
Wieder mit dabei: Der Info-Glaspavillon an der Kö in Düsseldorf. 1,4 Millionen Euro kostete er die Stadt, Bürger sollten sich über die Großbaustelle der Wehrhahnlinie informieren. Für fast 885.000 Euro musste er einmal umziehen. Dann sollte er nach Ende der Bauarbeiten versteigert werden - aber es wollte ihn keiner. Nun wird der Pavillon verschrottet - für 18.200 Euro.

2015 wurde der Rheinboulevard in Köln am rechten Rheinufer eröffnet. Für die Stadt haben sich die Kosten dafür im Laufe der Jahre verdoppelt: Der Förderantrag wurde mit einer Gesamtsumme von 18,8 Millionen Euro eingereicht, eine Förderzusage von 14,3 Millionen Euro wurde erteilt. Allerdings: Derzeit betragen die Gesamtkosten 24,8 Millionen Euro, der Eigenanteil der Stadt Köln stieg inzwischen von 4,5 Millionen. auf 10,5 Millionen. Euro.

Großbaustelle Kaiser-Wilhelm-Museum in Krefeld: Für die Sanierungen wurden zunächst sechs Millionen Euro eingeplant - ein Architekt bezifferte sie ein paar Jahre später auf 14,5 Millionen. Doch der Bauausschuss der Stadt wollte maximal 11,7 Millionen ausgeben. Dabei blieb es nicht: Die Bausubstanz war maroder, als geplant, es fehlten statischte Unterlagen, Unternehmen gingen während der Bauphase insolvent.

Schwimmen mit Pinguinen im AquaFun in Soest: Diese Attraktion sollte das defizitäre Spaßbad der Stadtwerke lukrativ machen. Der Steuerzahlerbund kritisiert die Überlegungen als völlig abwegig: Die Kosten wären erheblich gewesen, die Mehreinnahmen ungewiss. Nach massiven Protesten wurde die Idee der Belustigung durch Pinguine aufgegeben.

Die Ohrenbrücke in Kaarst soll über das Gewerbegebiet führen und den Verkehr zu Ikea aus dem Ortskern halten. Das ist auch für den Bund der Steuerzahler nicht zu beanstanden. Dass darauf aber eine Aussichtsplattform auf den Nordkanal für 150.000 Euro gebaut wird, schon.

Das Fahrradbarometer in Düsseldorf nahe des Vodafone-Hochhauses neben der Rheinuferpromenade. Es kostete 22.000 Euro. Plus 5000 Euro Montage. Und kann Fahrräder zählen: 700.000 rollten seit Bau des Barometers im November 2014. Warum diese Erkenntnis wichtig ist, erschließt sich dem Bund der Steuerzahler nicht.

Am Innenhafen in Duisburg soll schon seit Jahren das Eurogate entstehen. Mehr als diese Treppe gibt es aber bislang nicht. Und die wird immer teurer: Die Stufenpromenade darf seit ihrer Errichtung nicht betreten werden. Zudem ist sie Wind und Wetter schutzlos preisgegeben. Deshalb will die Stadt Duisburg jetzt eine halbe Million Euro investieren, um die Stufenpromenade wetterfest zu machen. 50.000 Euro Honorarkosten kommen noch hinzu.