Dortmunder Zoo Seelöwin "Holly": Beseitigte Spuren erschweren Ermittlungen

Dortmund · Nach dem gewaltsamen Tod der Seelöwin "Holly" im Dortmunder Zoo werden die Ermittlungen erschwert, weil mögliche Spuren nach dem Fund des toten Tieres durch die Pfleger beseitigt wurden.

 Seelöwin "Holly" (links) und ihr Jungtier "Fibi" (Archiv).

Seelöwin "Holly" (links) und ihr Jungtier "Fibi" (Archiv).

Foto: dpa, rwe htf tig

Die Ermittlungen nach den Tätern, die Seelöwin "Holly" im Dortmunder Zoo Ende vergangener Woche grausam getötet hatten, wird durch die schlechte Spurenlage erschwert. Denn bis die Polizei ihre Untersuchungen überhaupt aufnehmen konnte, hatten Pfleger die möglichen Spuren nach dem Fund des toten Tieres bereits versehentlich beseitigt.

"Da wir zunächst von einem Unfall ausgegangen sind, haben wir das Blut im Gehege gereinigt und ein Loch im Zaun geflickt. Der normale Tagesbetrieb ging erstmal weiter", sagte Zoodirektor Frank Brandstätter der Deutschen Presse-Agentur am Dienstag.

"Holly" hatte von Geburt an im Dortmunder Zoo gelebt. Als angenehmes und friedfertiges Tier ist sie der Zooleitung in Erinnerung geblieben. Besonders bei der Seelöwenfütterung sei sie beim Publikum sehr beliebt gewesen.

Tierpfleger hatten das 21 Jahre alte Seelöwen-Weibchen am Freitagmorgen erschlagen in einem offenen Stall gefunden. Unbekannte sollen ihr den Schädel zertrümmert und drei Zähne ausgeschlagen haben. Erst bei einer Routine-Untersuchung stellte sich der offenbar gewaltsame Tod des Tieres heraus.

"Die Untersuchung in der Pathologie ist insbesondere bei exotischen Tieren —und dazu zählen auch Seelöwen — Routine und dient dem wissenschaftlichen Interesse", sagte Brandstätter.

Die Polizei geht davon aus, dass der oder die Täter nachts in das Zoo-Gelände eingedrungen und dann über den nur rund ein Meter hohen Zaun ins Gehege gestiegen sind. Nach eigenen Angaben nahm die Polizei ihre Ermittlungen aber erst am übernächsten Tag auf. "Wir haben zu diesem späten Zeitpunkt nicht mehr viele Hinweise gefunden. Es liegt nur ein schmales Spurenbild vor", sagte eine Sprecherin.

(lnw)
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