Düsseldorf okay, Köln mies So lange braucht die Polizei in NRW bis zum Einsatzort

Düsseldorf · Wie lange die Polizei in NRW braucht, um an einem Einsatzort zu sein, dazu hat der Landtag nun eine Statistik des Innenministeriums veröffentlicht. Die rote Laterne geht dabei an den Rheinisch-Bergischen Kreis, aber auch Köln schneidet schlecht ab.

So hoch sind die Einsatzreaktionszeiten in unserer Region
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Foto: dpa, pse htf

Die Statistik zeigt, wie viel Zeit vom Anruf bei der Polizei bis zum Eintreffen der Beamten am Einsatzort vergeht. Durchschnittlich waren das im vergangenen Jahr 14,55 Minuten (2015: 14,56 Minuten).

Dabei ist zu beachten, dass in die Auflistung alle Einsätze der Polizei einfließen. "Die Polizei priorisiert ihre Einsätze", erklärt ein Sprecher des NRW-Innenministeriums. Das bedeutet, bei einem schweren Verkehrsunfall etwa oder auch einer Gewalttat kommt die Polizei wesentlich schneller zum Tatort als zum Beispiel bei einem kleinen Blechschaden auf einem Supermarktparkplatz. Wie viel schneller, das geht aus der aktuellen Statistik nicht hervor.

Polizei in Siegen-Wittgenstein am schnellsten

Zu sehen ist aber, wie groß die Unterschiede zwischen den einzelnen Kreispolizeibehörden und Polizeipräsidien im Land sind. So ist die Polizei in Siegen-Wittgenstein am schnellsten in ganz NRW. Dort vergehen im Schnitt 11.21 Minuten, bis die Polizei vor Ort eintrifft. Auf Platz 2 liegt Hagen mit 11.41 Minuten, auf Platz 3 Oberhausen mit 12.22 Minuten.

Am untersten Ende der Tabelle mit 47 Kreispolizeibehörden und Polizeipräsidien ist der Rheinisch-Bergische Kreis zu finden, wo bis zum Eintreffen der Polizei im vergangenen Jahr im Schnitt 17,16 Minuten vergingen — also über zwei Minuten mehr als im Landesdurchschnitt. Nur knapp darunter liegt Köln mit 17,13 Minuten, gefolgt vom Oberbergischen Kreis mit 16,56 Minuten.

Was aus der Statistik allerdings nicht hervorgeht, sind die Rahmenbedingungen der Polizeireviere. Deswegen lassen sich die Werte nur schwer vergleichen. Denn weder die Größe des Einsatzgebietes noch die Häufigkeit der Einsätze noch die personelle Ausstattung der Polizeiwachen sind dort aufgelistet. So dürfte etwa die Polizei in einer Großstadt wesentlich mehr Zeit im Straßenverkehr brauchen als in einer ländlichen Region, die dafür vielleicht weniger Streifenwagen zur Verfügung hat.

Einsatzreaktionszeit in Köln leicht verbessert

Die Liste zeigt, wie sich die einzelnen Polizeibehörden selbst im Vergleich zum Vorjahr verbessert oder auch verschlechtert haben. So geht an den Rheinisch-Bergischen Kreis nicht nur die rote Laterne insgesamt, sondern die sogenannte Einsatzreaktionszeit dort hat sich im Vergleich zu 2015 auch verschlechtert. Damals lag sie noch bei 16,10 Minuten, im vergangenen Jahr brauchten die Beamten im Schnitt rund eine Minute länger.

In Köln dagegen gab es sogar eine leichte Verbesserung — von 17,32 Minuten auf 17,13. Auch die Landeshauptstadt Düsseldorf hat sich verbessert: Während die durchschnittliche Einsatzreaktionszeit 2015 noch bei 14.29 Minuten lag, lag sie im vergangenen Jahr bei 14,04 Minuten.

(das)
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