Kreis Herford Unbekannte sprengen Geldautomaten - Haus einsturzgefährdet

Spenge · Unbekannte haben in Spenge im Kreis Herford einen Geldautomaten gesprengt. Dabei setzten sie im Stockwerk über dem Tatort eine Wohnung in Brand. Jetzt ist das Einfamilienhaus einsturzgefährdet.

 Einsatzkräfte der Feuerwehr löschen einen Brand, nachdem Räuber versucht hatten, einen Geldautomaten in die Luft zu sprengen.

Einsatzkräfte der Feuerwehr löschen einen Brand, nachdem Räuber versucht hatten, einen Geldautomaten in die Luft zu sprengen.

Foto: Christian Mathiesen/dpa

Wie Polizeisprecher Steven Haydon unserer Redaktion sagte, waren die Bewohner eines Einfamilienhauses an der Lange Straße in Spenge in der Nacht gegen 3.55 Uhr durch einen lauten Knall geweckt worden. Wenige Minuten später folgte ein zweiter Knall. Ursache war eine Detonation in einem Vorbau des Hauses, in dem sich eine Servicestelle einer Bank befindet. Dort hatten Unbekannte einen Geldautomaten gesprengt.

Durch die Wucht der Detonation seien auch die Scheiben eines Juweliers, der sich ebenfalls in dem Vorbau befindet, zu Bruch gegangen. "Glasscherben und andere Splitter flogen 30 bis 40 Meter weit und beschädigten andere Gebäude und Fahrzeuge", sagte Haydon. In der Wohnung über dem Vorbau brach ein Feuer aus. Verletzt wurde niemand, die beiden 78 und 73 Jahre alten Bewohner konnten sich rechtzeitig ins Freie retten.

Das Gebäude ist einsturzgefährdet, der Vorbau, in dem sich der Geldautomat befand, muss laut Haydon abgerissen werden. Die Täter entkamen. Ob sie Beute machten, ist bislang unklar. "Die Löscharbeiten der Feuerwehr dauerten bis in die Morgenstunden. Wir konnten den Tatort noch nicht betreten", sagte der Polizeisprecher. Geprüft werde auch, ob die Täter bei der Gelegenheit auch den zerstörten Juwelierladen ausgeraubt hätten. Wie hoch der entstandene Sachschaden ist, sei ebenfalls noch unklar.

Die Polizei sucht die Täter und wertet dazu Hinweise von Zeugen aus.

Die Zahl der Geldautomatensprengungen in Nordrhein-Westfalen war zeitweise etwas zurückgegangen. Doch seit Anfang März verzeichnet das Landeskriminalamt wieder deutlich mehr Fälle. Immer wieder waren von der Wucht der Detonationen Gebäude schwer beschädigt worden.

(lsa/lnw)
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