Bauarbeiten auf der A1 Warum die Rheinbrücke ausgerechnet am Wochenende dicht ist

Leverkusen/Köln · Wegen Reparaturarbeiten wird die Leverkusener Rheinbrücke auf der A1 von Donnerstag bis Montagmorgen vollständig gesperrt. Über das Datum wurde heftig diskutiert – nicht nur wegen der Bierbörse in Opladen. Dabei ist der Termin unumgänglich.

Rheinbrücke Leverkusen/ A1-Rheinbrücke - die wichtigsten Infos
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Das ist die A1-Brücke bei Leverkusen

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Wegen Reparaturarbeiten wird die Leverkusener Rheinbrücke auf der A1 von Donnerstag bis Montagmorgen vollständig gesperrt. Über das Datum wurde heftig diskutiert — nicht nur wegen der Bierbörse in Opladen. Dabei ist der Termin unumgänglich.

Dieser Termin sorgt für Ärger: Weil in Leverkusen am Wochenende sowohl die Bierbörse in Opladen stattfindet als auch der Fußballbundesligist Bayer 04 Leverkusen die Saison eröffnet, fürchten Politiker einen Verkehrskollaps rund um die Brücke. Die Stadt hat sogar . Das wird allerdings wohl nicht gelingen: Denn wie Straßen.NRW erklärt, ist genau dieser Termin unumgänglich.

"Im Juni ist bekannt geworden, dass die Brücke einen neuen Riss hat. Und dieser Riss gefährdet die Statik der Brücke so sehr, dass er so schnell wie möglich repariert werden muss", erklärt Timo Stoppacher, Sprecher von Straßen.NRW. Von Anfang an sei auch klar gewesen, dass eben dieser Riss unter einer Vollsperrung repariert werden muss: "Viele Schweißarbeiten führen wir während des normalen Fahrbetriebs durch. Das heißt, dass dann Schweißnähte unter Erschütterungen entstehen und auch schnell wieder aufgehen können. Bei diesem Riss ist es aber sehr wichtig, dass er nicht wieder aufgeht."

Zwei Ferienwochenenden zur Auswahl

Also galt es, so schnell wie möglich einen Termin für die Vollsperrung zu organisieren. Dabei hätten die Planer des Landesbetriebes jedoch verschiedene Faktoren berücksichtigen müssen: Die Arbeiten sollten auf jeden Fall noch in den Ferien stattfinden - denn dann ist das Verkehrsaufkommen auf der A1 geringer als an normalen Werktagen. Weil aber in den Ferien auch in dem Schweißerbetrieb, mit dem Straßen.NRW an der Leverkusener Brücke zusammenarbeitet, weniger Personal im Einsatz ist, mussten die dortigen Urlaubsplanungen mitberücksichtigt werden.

"Nach diesen Vorüberlegungen haben wir dann noch zwei Wochenenden zur Auswahl gehabt: Das rund um den 14. August und das danach. Dieses ist jedoch das letzte Ferienwochenende, an dem viele Urlauber die Autobahn nutzen werden. Also ist die Entscheidung für den Zeitraum 11. bis 15. August gefallen", erklärt Timo Stoppacher.

Großbaustellen dürfen nicht zu Stoßzeiten eingerichtet werden

Solche Überlegungen sind Alltag beim Landesbetrieb. So dürfen Großbaustellen, bei denen Sperrungen notwendig sind, immer nur dann eingerichtet werden, wenn sie nicht in Stoßzeiten fallen. "Sie werden es zum Beispiel nicht erleben, dass am Mittwoch vor Christi Himmelfahrt noch irgendwo Sperrungen eingerichtet werden", so Stoppacher. Ebenso tabu sind das erste und letzte Ferienwochenende, sowie das dritte Wochenende der großen Ferien, wenn traditionell Bettenwechsel in den Urlaubsorten ist und die ersten Urlauber wieder zurückkehren.

Kontrolliert wird der Landesbetrieb Straßenbau bei Planungen wie der Sperrung der Leverkusener Rheinbrücke von der jeweiligen Bezirksregierung. Sie muss ihre Zustimmung für Großbaustellen und Sperrungen geben. Und sie ist es auch, die den Terminplaner der anliegenden Städte im Blick hat, und wenn Großveranstaltungen wie Fußballspiele oder große Messen anstehen, ein Veto einlegen kann.

Im Falle der Rheinbrücke in Leverkusen war dies die Bezirksregierung Köln. Trotz Fußball und Bierbörse sprach für sie jedoch nichts gegen den Termin für die Sperrung am kommenden Wochenende - vor allem mit Blick darauf, wie wichtig die Reparaturarbeiten an der Rheinbrücke sind. "Die Zeit dafür drängt und am Wochenende danach ist nicht nur Ferienende, sondern auch noch Gamescom in Köln, zu der weit über 500.000 Besucher erwartet werden. Da hätte eine Sperrung noch gravierendere Auswirkungen als bei der Bierbörse in Leverkusen", erklärte ein Sprecher auf Anfrage.

So sei die Zustimmung zu Bauarbeiten und Sperrungen auch immer eine Güterabwägung: Wie groß ist die Veranstaltung, die eventuell dadurch behindert wird? Wie wichtig sind die Bauarbeiten? Gibt es andere Termine und wie groß sind letztlich die Auswirkungen auf den Verkehr? Im Falle Leverkusen ist man sich sicher, mit dem kommenden Wochenende den bestmöglichen Termin gefunden zu haben.

(lai)
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