Sprockhövel Säugling drohte im Freibad zu ertrinken

Sprockhövel · Wenige Sekunden Unachtsamkeit hätten beinahe dazu geführt, dass ein elf Monate alter Säugling am Sonntag im Freibad in Sprockhövel ertrunken wäre.

Todesursache Ertrinken: Aktuelle Zahlen
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Foto: Kloster Arenberg

Zwei Mütter hatten sich dort am Sonntagnachmittag mit ihren Kindern zum Baden getroffen. Als eine der Damen in der Umkleidekabine verschwand, verlor die andere Mutter kurz eines der insgesamt vier Kinder aus den Augen. Wenig später fand sie es leblos treibend im Kinderbecken.

Sofort zogen die Mütter und weitere Badegäste das Kind aus dem Becken und leisteten Erste Hilfe. Beim Eintreffen des Kindernotarztes war der Säugling wieder bei Bewusstsein, musste jedoch zur weiteren Behandlung per Hubschrauber in eine Spezialklinik nach Dortmund gebracht werden. Seit Montagmittag ist das Baby außer Lebensgefahr.

Strafrechtliche Konsequenzen wird der Vorfall laut Polizei für die Mütter nicht haben. "Das war ein bedauerlicher Unfall, keine Fahrlässigkeit", sagt Sprecherin Birte Boenisch. "Es ist absolut normal, dass man sein Kind nicht jede Sekunde des Tages genau im Auge behalten kann." Der Vorwurf der unterlassenen Aufsichtspflicht greife daher hier nicht.

Achim Wiese, Sprecher der Deutschen Lebens-Rettungs-Gesellschaft (DLRG) nimmt die Mütter jedoch deutlich in die Pflicht. "Wasser hat eine ungeheure Anziehungskraft auf Kinder", sagt er. "Daher dürfen Eltern nicht eine Sekunde wegschauen." Laut DLRG starben im vergangenen Jahr bundesweit sieben Kinder im Alter zwischen null und fünf Jahren bei vergleichbaren Badeunfällen. "Sieben zu viel", sagt Wiese. "So etwas passiert immer in wenigen Sekunden."

(mro)
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