Nordrhein-Westfalen Mittwoch erneut Streiks in Awo-Einrichtungen

Düsseldorf · Einen Tag vor der sechsten und entscheidenden Verhandlungsrunde für die 36.000 Beschäftigten der Arbeiterwohlfahrt (Awo) in Nordrhein-Westfalen hat die Gewerkschaft verdi für Mittwoch noch einmal zu umfangreichen Streiks aufgerufen.

 Am Mittwoch werden wieder Awo-Kitas und Pflegeeinrichtungen bestreikt.

Am Mittwoch werden wieder Awo-Kitas und Pflegeeinrichtungen bestreikt.

Foto: dpa, dna tmk olg fg

In Kindertagesstätten, Senioren- und Behinderteneinrichtungen sowie Offenen Ganztagsschulen muss am Mittwoch mit erheblichen Einschränkungen gerechnet werden, teilte Verdi am Dienstag mit. Etliche Awo-Kitas blieben geschlossen, erklärte die Gewerkschaft. Durch Notdienstvereinbarungen sei die Gesundheit von Bewohnern der Einrichtungen gewährleistet. Zu einer zentralen Kundgebung in Dortmund werden über 2.000 Streikende erwartet. Die Erzieherinnen und Pflegekräfte wehren sich gegen eine Abkopplung ihrer Gehälter vom Tarifniveau vergleichbarer Einrichtungen des öffentlichen Dienstes.

Verdi-Verhandlungsführer Wolfgang Cremer erklärte, man erwarte in der sechsten Verhandlungsrunde am Donnerstag in Dortmund einen Durchbruch. Ab Mittag sei die Tarifkommission eingeladen, um einen schnellen Abschluss möglich zu machen. "Einem tragbaren Kompromiss verschließen wir uns nicht. Aber die Betonung liegt auf tragbar", sagte Cremer. Er appellierte an die AWO-Geschäftsführungen, die mangelnde Refinanzierung der Einrichtungen nicht auf den Schultern der Beschäftigten abzuladen. "Für eine ausreichende Finanzierung bleibt die Politik zuständig. ver.di ist bereit, Seite an Seite mit der Awo für eine Refinanzierung zu kämpfen, die ein Tarifniveau wie in anderen öffentlichen Einrichtungen sicher stellt", so Cremer.

Verdi will ein Tarifergebnis, das den materiellen Wert des Tarifabschlusses des öffentlichen Dienstes abbildet. Man könne Erzieher/innen und Sozialarbeiter/innen der AWO NRW nicht zu zweitklassigen Fachkräften degradieren. Der AWO-Bundesverband in Berlin hat für seine Beschäftigten im November eine Tarifeinigung mit ver.di erzielt, deren Volumen noch über dem Abschluss des öffentlichen Dienstes liegt.

(met)
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