Sturm "Friederike" Lage auf Autobahnen in NRW wieder entspannt

Düsseldorf · Sturm "Friederike" ist stundenlang über NRW hinweggezogen. Auf den Straßen herrschten während des Orkans teilweise chaotische Zustände. Lastwagen kippten um, Brücken und Autobahnabschnitte mussten gesperrt werden. Am Abend wurde es ruhiger.

In Duisburg drohte ein Lkw von einer Brücke der Autobahn 59 zu stürzen. Die Autobahn wurde voll gesperrt. Der Planen-Lastwagen war von einer Böe an die Brüstung gedrückt worden, sagte ein Sprecher der Autobahnpolizei in Düsseldorf. Die Feuerwehr bemühte sich, den Wagen zu sichern.

Sturm Friederike: Bilder der Orkan-Schäden aus NRW vom Januar 2018
26 Bilder

Diese Schäden richtete "Friederike" in der Region an

26 Bilder
Foto: Uwe Heldens

Auf der Bundesautobahn 555 in Höhe der Anschlussstelle Wesseling wurde ein Lkw vom Sturm erfasst und über alle drei Fahrstreifen gefegt. Die Feuerwehr befreite den eingeklemmten Fahrer (54) aus dem Führerhaus seines Styroportransporters. Rettungskräfte brachten ihn und seine verletzte Beifahrerin (65) in ein Krankenhaus. Die A 555 wurde in Fahrtrichtung Bonn für mehrere Stunden komplett gesperrt.

Die Autobahn 30 bei Ibbenbüren im Münsterland musste wegen eines Schadens an einer Strom-Oberleitung komplett gesperrt werden. Die mehrere tausend Volt führenden Leitungen hingen über der Fahrbahn, teilte die zuständige Polizei Münster mit. Der Strom musste den Angaben zufolge zunächst abgestellt werden, um den Schaden beheben zu können.

Auch auf anderen Autobahnen im Rheinland wurden Polizei und Rettungskräfte zu "unzähligen Einsätzen" gerufen, oft durch losgelöste Lkw-Planen, umgekippte Baustellenschilder und umgeknickte Bäume. Immer wieder mussten einzelne Abschnitte gesperrt werden. Auf vielen Straßen kam es zu Verkehrsbehinderungen, auch auf Bundesstraßen. Zeitweise summierten sich die Staus auf eine Länge von um die 200 Kilometer. Gegen Abend entspannte sich die Situation.

Die Deutsche Bahn stoppte am Vormittag zunächst den Zugverkehr in Nordrhein-Westfalen sowie Teilen von Rheinland-Pfalz, dann auch in Niedersachsen. Am Nachmittag wurde der Fernverkehr dann bundesweit eingestellt. Fernverkehrszüge bleiben nach Konzernangaben in den Abfahrtsbahnhöfen stehen oder werden in Unterwegsbahnhöfen gestoppt. Vielerorts saßen zahlreiche gestrandete Passagiere an den Bahnhöfen fest. Teilweise wurden Hotelzüge bereit gestellt. Auch am Freitag müssen Bahn-Kunden mit Einschränkungen rechnen. sowie bei der Wuppertaler Schwebebahn ging ebenfalls zeitweise nichts mehr.

Der Flughafen Köln/Bonn stellte kurz den Betrieb ein. Dort wie auch in Düsseldorf oder Frankfurt hielten sich die Auswirkungen aber in Grenzen. Der Amsterdamer Flughafen Schiphol wurde dagegen zeitweise geschlossen, so dass Hunderte Flüge gestrichen wurden.

(felt)
Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort