Wetterwarnung Orkan-Böen fegen über NRW — bislang nur geringe Schäden

Düsseldorf · Der Deutsche Wetterdienst hat für Donnerstagabend eine Unwetterwarnung herausgegeben. Sturmtief Thomas zieht über die Region, mehrere Bäume stürzten um. Am Flughafen Köln-Bonn müssen mehrere Flugzeuge am Boden bleiben.

NRW: Schäden durch Sturm an Altweiber 2017
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Schäden durch Sturm an Altweiber 2017 in NRW

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Auch mehrere Bahnstrecken legte Sturmtief Thomas lahm:

  • Probleme gebe es am Wuppertaler Hauptbahnhof, dort würden Züge zurückgehalten, weil ein Baum ins Gleisbett gestürzt sei, sagte eine Bahnsprecherin. Ein ICE musste geräumt werden.
  • Bei Aachen stürzte ein Baum auf einen Thalys-Zug.
  • Auch am Dortmunder Bahnhof und auf mehreren Strecken in Nordrhein-Westfalen konnten zwischenzeitlich keine Züge fahren.
  • Sperrungen gab es auch nahe Frankfurt am Main, in Niedersachsen und Schleswig-Holstein.
Baum stürzt auf Opladener Straße in Leichlingen
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Baum stürzt auf Opladener Straße in Leichlingen

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Foto: Michael Kiesewalter

Der Deutsche Wetterdienst (DWD) hatte vor orkanartigen Böen in weiten Teilen von NRW am Donnerstagabend gewarnt. Bäume könnten entwurzelt und Dächer beschädigt werden, teilte der DWD mit. "Achten Sie besonders auf herabstürzende Äste, Dachziegel oder Gegenstände", hieß es in der Warnung. Fenster und Türen sollten geschlossen bleiben. Insbesondere von Gebäuden, Bäumen, Gerüsten und Hochspannungsleitungen sollten Fußgänger Abstand halten. Nach Möglichkeit solle man sich nicht im Freien aufhalten.

Düsseldorf: Baugerüst stürzt wegen Sturms teilweise ein
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Baugerüst in Düsseldorf stürzt teilweise ein

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Foto: Gerhard Berger

Die Experten rechnen zumeist zwischen 20 Uhr am Donnerstagabend und 3 Uhr am Freitagmorgen mit Böen, die Windgeschwindigkeiten bis zu 115 Stundenkilometer erreichen können. Dies entspricht der Stärke 11 auf der zwölfstufigen Beaufort-Skala. Dazu sind Regen und Gewitter angekündigt. In einige Lagen kann es nachts Schneeschauer mit Glättegefahr geben. Die stärksten Böen wurden laut Unwetterzentrale mit 100 km/h bislang in NRW in Eschweiler gemessen.

Bereits am Nachmittag wurden erste Schäden durch den Sturm gemeldet. In Düsseldorf fiel ein Baugerüst in sich zusammen, in der Region um Kleve und in Viersen stürzten Bäume um. In Emmerich hat sich die Polizei auch auf eine mögliche Sperrung der Rheinbrücken eingestellt. In Kempen riss der Sturm an einer Windmühle Teile eines Windrades ab. Am Flughafen Köln-Bonn wurden acht Starts und fünf Landungen wegen des Wetters abgesagt.

Für die Karnevalisten bedeutete die Unwetterwarnung, dass viele Veranstaltungen unter freiem Himmel bereits am Nachmittag abgesagt werden mussten. In Düsseldorf war um 16 Uhr Schluss mit dem Bühnenprogramm. Viele feierten in den Kneipen der Altstadt weiter. In Bonn wurde eine Party am Münsterplatz abgesagt. In Mönchengladbach gab es kein Möhnentreiben in der Altstadt.

Zwar soll Sturmtief "Thomas" schon im Laufe des Freitags abziehen, doch in seinem Gefolge kommen Regen und unbeständiges Wetter. "Die Wetteraussichten für Rosenmontag und Faschingsdienstag lassen eher durchwachsenes Wetter erwarten", sagte der Meteorologe Thomas Ruppert.

Zudem soll in der Nacht zu Samstag eine neue Abkühlung einsetzen. Nur zwischen Emsland und Niederrhein dürfte es dann frostfrei bleiben, überall sonst sind Minustemperaturen bis minus fünf Grad und in Regengebieten Glätte möglich. Am Samstag selbst könne aber insbesondere im Süden wieder für längere Zeit die Sonne scheinen.

(lsa/top/lnw)
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