"Ein Alptraum für das Opfer" Sechseinhalb Jahre Haft für Messerattacke auf Bonner Taxifahrer

Bonn · Die Schulden beim Dealer drückten. Deshalb überfiel ein 33-Jähriger einen Taxifahrer. Jetzt muss er ins Gefängnis.

 Paragrafen-Symbole zieren die Türen am Landgericht Bonn (Symbolbild).

Paragrafen-Symbole zieren die Türen am Landgericht Bonn (Symbolbild).

Foto: dpa, hka axs

Das Landgericht Bonn hat einen Drogenabhängigen für eine Messerattacke auf einen Taxifahrer zu sechseinhalb Jahren Haft verurteilt. Einen Teil der Strafe muss der 33-Jährige in einer Entziehungsklinik verbringen, entschied das Gericht am Montag.

Der Angeklagte hatte im Januar ein Taxi bestellt, um sich damit zu einer Drogenambulanz bringen zu lassen. Dort wurde er täglich mit Methadon versorgt. Den Fahrer wollte er ausrauben, um seine Schulden in Höhe von 1300 Euro bei Dealern zu begleichen. Als sich der Taxifahrer wehrte, war die Situation eskaliert: Der 33-Jährige stach mit einem Messer zu. Er hatte die Tat am ersten Verhandlungstag gestanden.

Ursprünglich lautete die Anklage auf versuchten Mord und gefährliche Körperverletzung. Verurteilt wurde der Angeklagte jedoch nur wegen versuchten schweren Raubes. "Der 33-Jährige hatte zwar vor, den Taxifahrer zu überfallen und anschließend den Wagen zu versilbern - ein irrsinniger Plan", konstatierte der Vorsitzende Richter. Die Messerattacke sei jedoch nur eine Übersprungshandlung gewesen. "Ein Alptraum für das Opfer."

Der 46-jährige Taxifahrer war im Nacken und an der Hand verletzt worden. Laut einer Gutachterin ist er bis heute traumatisiert. Sein linker Daumen wird vermutlich taub bleiben.

Die Staatsanwaltschaft hatte in der vergangenen Woche siebeneinhalb Jahre Gefängnis gefordert. Die Verteidigung plädierte auf höchstens sechs Jahre Haft sowie die Unterbringung in einer Entziehungsanstalt.

(svm/lnw)
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