Mehrere Menschen von Fahrzeug erfasst Was wir über die Todesfahrt in Münster wissen

Münster · Noch ist unklar, welche Hintergründe der Vorfall mit drei Toten in der Münsteraner Innenstadt hat. Ein islamistischer Hintergrund ist nach derzeitigem Stand unwahrscheinlich. Wir fassen zusammen, welche Informationen bisher gesichert sind und was noch nicht geklärt ist.

Anschlag in Münster - Tote und Verletzte nach Amokfahrt
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Todesfahrt in Münster - Tote und Verletzte

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Foto: Rheinische Post

Was wir wissen

  • In der Innenstadt von Münster ist am Samstag um 15.27 Uhr ein Mann mit einem silbergrauen Campingbus in eine Gruppe von Menschen gefahren, die im Außenbereich der Gaststätte "Kiepenkerl" saßen. Nach Angaben von Polizei und Staatsanwaltschaft wurden dabei zwei Menschen getötet, rund 20 weitere zum Teil schwer verletzt. Bei dem dritten Todesopfer handelt es sich um den Täter. Zunächst hatten die Behörden von vier Toten gesprochen.
  • Bei den beiden Todesopfern handelt es sich um eine 51-jährige Frau aus dem Kreis Lüneburg und einen 65-jährigen Mann aus dem Kreis Borken.
  • Der Fahrer erschoss sich nach Angaben der Polizei unmittelbar nach der Tat selbst. Laut Oberstaatsanwalt handelt es sich bei dem Täter nach derzeitigem Stand der Ermittlungen um einen 48-jährigen Deutschen aus Münster.
  • Bei der Durchsuchung der Wohnung des Todesfahrers fand die Polizei eine Dekorationswaffe (eine unbrauchbar gemachte Maschinenpistole TYP AK 47) und Feuerwerkskörper. Spezialisten hätten aus Sicherheitsgründen die Wohnungstür aufgesprengt, bevor die Beamten die Räume hätten untersuchen können. Im durchsuchten Tatwagen fanden die Ermittler die Waffe, mit der sich der Täter erschoss, sowie eine Schreckschusswaffe und rund ein Dutzend Feuerwerkskörper.
  • Laut Polizeiangaben vom Sonntag gibt es keine Hinweise darauf, dass noch weitere Verdächtige an der Tat beteiligt waren. Am Samstag hatte es demnach Gerüchte gegeben, dass zwei weitere Menschen aus dem Transporter gesprungen und geflüchtet seien.
  • Die Polizei war am Samstag mit zahlreichen Kräften vor Ort und riegelte Teile der Altstadt ab. Anwohner sollten den Bereich meiden. Auch Hubschrauber waren im Einsatz. Wegen einer angekündigten Demonstration von Kurden waren zum Tatzeitpunkt viele Polizisten in der Innenstadt.

Was wir nicht wissen

  • Unklar sind die Hintergründe der Tat, bislang lägen keine Hinweise dazu vor, teilten Polizei und Staatsanwaltschaft am Sonntagmorgen mit. Nach Angaben von NRW-Innenminister Reul spricht derzeit nichts für einen terroristischen Hintergrund. Nach Informationen unserer Redaktion war der mutmaßliche Täter bereits durch Suizidabsichten auffällig geworden. Andere Medien berichten ebenfalls, der Mann sei bereits psychisch auffällig geworden.
  • Spiegel Online und Faz.net berichten, der mutmaßliche Täter stamme aus dem Sauerland, habe aber schon lange in Münster in der Nähe des Tatorts gelebt. Die Behörden haben diese Informationen bisher nicht kommentiert.

mit Agenturmaterial

(jco)
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