Maschen der Trickbetrüger Betrüger rufen mit Polizeinummer 110 an

Düsseldorf · Trickbetrüger lassen sich immer neue Maschen einfallen: In mehreren Fällen haben sie sich als Rauchmelder-Kontrolleure ausgegeben. Beliebt ist auch die Masche "falscher Beamter". Die Betrüger rufen sogar mit vermeintlichen Telefonnummern der Polizei an, erklärt das Landeskriminalamt.

Trickbetrüger Maschen und Tricks
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Die Maschen der Trickbetrüger

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Der Polizisten-Trick erfordert einiges technisches Geschick: Trickbetrüger manipulieren Rufnummern so, dass die Angerufenen glauben, die Polizei sei am Apparat. Mit technischen Hilfsmitteln gelingt es den Tätern, die Nummernfolge "0221 110" auf dem Telefon des Angerufenen anzeigen zu lassen. Mit dem Hinweis auf die Zahl "110" nutzen die Betrüger ganz gezielt das Vertrauen der Menschen in die Polizei aus.

Die Betrüger rufen bei älteren und oftmals alleinstehenden Menschen an, geben sich als Polizisten aus und warnen vor einem baldigen Einbruch. Sie bieten an, Schmuck und Bargeld auf dem Polizeirevier in Sicherheit zu bringen und schicken dann einen "falschen Polizisten", der die Wertsachen abholt. Erst in der vergangenen Woche wurde ein Verdächtiger festgenommen, der aus dem Rocker-Milieu stammt. Er soll Senioren auf diese Weise um ihre Ersparnisse gebracht haben.

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Foto: RP-Grafik

Weniger technisches Geschick benötigen Betrüger, die sich einfach als Rauchmelder-Kontrolleure ausgeben. Sie klingeln an den Wohnungstüren und weisen auf die seit Januar bestehende Pflicht hin, in jeder Wohnung und jedem Haus Feuermelder aufzuhängen. Die Trickbetrüger geben vor zu kontrollieren, ob die Geräte vorhanden sind, und verschaffen sich damit Zutritt zur Wohnung.

Das LKA zählte seit Jahresanfang mehrere Fälle dieser Masche. Schon im November gab es einen Vorfall dieser Art in Mönchengladbach. "Wir können das nicht mit knallharten Zahlen belegen", sagt ein Sprecher des LKA unserer Redaktion. "Wir müssen sehen, ob es sich dabei um Einzelfälle handelt."

"Niemals einen Fremden in die Wohnung lassen!"

Egal ob Polizisten- oder Rauchmelder-Trick, der LKA-Sprecher warnt: "Niemals einen Fremden in die Wohnung lassen!" Trickbetrüger sind immer am Puls der Zeit und suchen sich immer neue, aktuelle Vorwände, um in die Wohnungen zu gelangen. "Es geht immer darum, sich Zugang zur Wohnung zu verschaffen", sagt der LKA-Sprecher. "Sind die Täter drin, ist es meist zu spät."

Wer einen ominösen Anruf aus einer angeblichen Polizeidienststelle bekommt, sollte sich immer erst vergewissern, rät der LKA-Sprecher. Dazu gibt es mehrere Möglichkeiten: Man ruft eine Vertrauensperson dazu, die bei dem Abholtermin anwesend ist. Außerdem sollte man fragen, aus welcher Dienststelle der vermeindliche Beamte kommt und sich dort telefonisch vergewissern, ob es einen Beamten unter dem Namen gibt. "Sollte ein Beamter unangemeldet an der Tür schellen, sollte man sich den Ausweis zeigen lassen", sagt der LKA-Sprecher. "Richtige Beamte haben auch Verständnis dafür, wenn man sich erst absichern möchte."

(heif)
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