Unfall in Paderborn Ungebremst Polizei-Auto erfasst - Lastwagenfahrer vor Gericht

Paderborn · Die beiden Autobahn-Polizisten hatten keine Chance: Ungebremst kracht ein Lastwagen mitten in der Nacht auf ihren Streifenwagen. Ein Gericht muss jetzt klären, wie es zu dem Unglück bei Paderborn kam.

 Das Wrack des Polizeiwagens.

Das Wrack des Polizeiwagens.

Foto: dpa, mb jai

Der Arbeitsplatz Autobahn wurde für zwei Polizisten im Sommer 2015 zur tödlichen Falle. Ein Lastwagen krachte auf das am Randstreifen stehende Fahrzeug der beiden Beamten. Sie starben in dem völlig zerstörten, brennenden Wrack. Jetzt muss sich der Fahrer vor dem Landgericht Paderborn wegen fahrlässiger Tötung verantworten. Das Gericht wird am Dienstag den Fall aufrollen und voraussichtlich noch am selben Tag ein Urteil sprechen. Für fahrlässige Tötung sieht das Gesetz eine Haftstrafe bis zu fünf Jahren oder eine Geldstrafe vor.

Der 34-jährige Lkw-Fahrer soll bei seiner nächtlichen Fahrt Anfang Juli auf der Autobahn 44 bei Lichtenau südlich von Paderborn übermüdet gewesen sein. Dazu will das Gericht Gutachter hören. Die Beamten im Alter von 46 und 51 Jahren standen mit ihrem Polizeiauto auf dem Standstreifen - mit angeschaltetem Blaulicht, Abblendlicht und Warnblinker. Dennoch erfasste sie der Lkw ohne jegliches Bremsmanöver. Der Fahrer blieb unverletzt.

Die beiden Beamten hatten angehalten, um kurz nach Mitternacht auf eine andere Streife zu warten. Sie sollten die Kollegen bei der Kontrolle eines verdächtigen Autos unterstützen.

Ihr Tod löste bundesweit Trauer aus. Die Gewerkschaft der Polizei zeigte sich bestürzt. "Die bei dem Unfall getötete Polizistin und ihr Kollege waren erfahrene Autobahnpolizisten, die die in den letzten Jahren stark gestiegenen Gefahren auf den Autobahnen kannten und für ihr umsichtiges Verhalten bekannt waren. Aber sie hatten keine Chance", sagte der GdP-Landesvorsitzende Arnold Plickert.

Die Polizei in Hagen veröffentlichte bei Facebook eine Traueranzeige. Zahlreiche Kollegen und Bürger drückten dort ihr Beileid aus. Streifenwagen fuhren mit Trauerflor.

(lnw)
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