Linken-Vorschlag: Fest umbenennen Unsere Leser verteidigen Sankt Martin

Düsseldorf · Die Forderung des Chefs der NRW-Linkspartei, den heiligen Sankt Martin aus den Laternenumzügen zu verbannen, hat eine Welle der Empörung ausgelöst. Wir dokumentieren die Reaktionen unserer Leser.

Unsere Redaktion wurde von Reaktionen überhäuft. Die meisten Leser wollen an der Tradition festhalten. Wie die Kita-Kinder Hardi und Leonie, die wir im Familienzentrum Diergardtstraße in Moers getroffen haben. "Wir freuen uns auf Sankt Martin", sind sich die beiden einig.

Die Kita in Bad Homburg, die das Martinsfest durch eine "Sonne, Mond und Sterne-Feier" ersetzt hat, bekommt Berichten zufolge bereits anonyme Drohungen. Sie richten sich gegen die Erzieher.

Unterdessen nimmt der politische Druck auf den Linken-Chef weiter zu. Die NRW-Grünen haben ein Solidaritätslied für Sankt Martin ins Internet gestellt. "Es ist schon reichlich absurd, wenn der Vorsitzende der Linken den Schutzheiligen linker Sozialpolitik zum Feindbild erklärt", sagte Grünen-Chef Sven Lehmann.

Andrej Hunko, Bundestagsabgeordneter der Linkspartei aus Aachen, erklärte, von allen christlichen Ritualen sei ihm das Martins-Ritual das Liebste. Auch Sahra Wagenknecht, Vize-Fraktionschefin der Linken im Bundestag, schaltete sich ein. Sankt Martin sei ein "interkulturell angenommenes Fest", das alle Kinder anspreche und die Linkspartei "selbstverständlich nicht abschaffen" wolle.

Sagel sagte, einige seiner Aussagen seien offensichtlich missinterpretiert worden. "Wenn sich davon jemand betroffen fühlen sollte, tut mir das leid", bedauerte der Parteivorsitzende. Die Frage, wie eine Trennung von Kirche und Staat, insbesondere auch in Einrichtungen, die aus öffentlichen Geldern finanziert werden, realisiert werden kann, bleibe für ihn auf der Tagesordnung, fügte der Politiker aus dem Münsterland hinzu.

(RP)
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