Nach dem Unwetter in NRW Der Verkehr wird den Sturm noch lange spüren

Düsseldorf · Nach dem heftigen Unwetter in NRW mit mindestens sechs Toten erlebten Pendler am Dienstag besonders in den Morgenstunden ein Verkehrschaos. Der öffentliche Verkehr war nahezu eingestellt, auf den Straßen bildeten sich bis zu 35 Kilometer lange Staus. Einige Zugstrecken sind bis auf Weiteres gesperrt. Die Behinderungen können noch Tage dauern.

Rheinbahn in Düsseldorf


Diese Linien der Rheinbahn sind mittlerweile in Betrieb:

- U75 fährt zwischen Vennhauser Allee und Luegplatz. Es wird versucht, einen 10-Minuten-Takt einzuhalten.
- U74 fährt nur zwischen Holthausen und Heinrich-Heine-Allee im etwa 15-Minuten-Takt. Zwischen den Haltestellen "Meerbusch, Haus Meer" und "Heinrich-Heine-Allee" fahren Busse statt Bahnen.

- U76 Hier fahren Busse statt Bahnen zwischen "Krefeld, Hbf." und "Meerbusch, Haus Meer".
- U78 fährt zwischen Düsseldorf Hauptbahnhof und Nordstraße im 20-Minuten-Takt.
- U79 zwischen der Haltestelle Kesselsbergweg und Nordstraße sind Busse statt Bahnen im Einsatz.
- U74 zwischen der Haltestelle Haus Meer und Heinrich-Heine-Allee fahren ebenfalls Busse statt Bahnen.

Alle Buslinien fahren wieder. Allerdings kann es zu Abweichungen im Streckenverlauf kommen, wenn auf den Straßen noch zu viele Äste oder umgestürzte Bäume liegen, wie die Rheinbahn meldet. Fahrgäste werden gebeten vor Ort zu schauen, ob es an der Haltestelle zu Behinderungen für den Bus kommen kann und gehen bitte zur nächst gelegenen Haltestelle.

Die Straßenbahnlinien können - bis auf die 704 - weiterhin noch nicht fahren. Die Rheinbahn arbeitet nach eigenen Angaben mit Hochdruck daran, dass der Betrieb wieder schrittweise aufgenommen wird und bittet um Ihr Verständnis. Die Linie 704 der Rheinbahn fährt zwischen Düsseldorf Hauptbahnhof und dem Südfriedhof fährt wieder im Fünf-Minuten-Takt, wie sie bei Facebook postet.

Autobahnen an Rhein und Ruhr

Ähnlich chaotisch war am Dienstag die Situation auf den Autobahnen an Rhein und Ruhr: überschwemmte Straßen, Unfälle, Staus. Autofahrer mussten sich am Morgen auf lange Wartezeiten einstellen. Am Morgen waren auf den Autobahnen in NRW mehr als 30 Staus mit einer Gesamtlänge von rund 270 Kilometern verzeichnet worden. Einige waren bis zu 30 Kilometer lang.

An Rhein und Ruhr wurden zahlreiche Autobahnen gesperrt: Auf der A40 bei Mülheim laufen die Arbeiten noch bis etwa Dienstag Mitternacht. Die Fahrspur in Fahrtrichtung Dortmund bleibt gesperrt. Die Sperrung auf der A52 bei Essen ist aufgehoben. Nach Angaben von Straßen.NRW waren dort mehr als 150 Bäume auf die Fahrbahn gestürzt.

Ähnlich sieht es aus auf der A43 bei Recklinghausen. Hier ist die Fahrtrichtung Wuppertal wegen umgefallener Bäume gesperrt. Außerdem ist eine Lärmschutzwand zwischen Recklinghausen und Herne einsturzgefährdet. Die Autobahn bleibt in Richtung Wuppertal voraussichtlich bis Mittwochmorgen gesperrt. Die Sperrung auf der A2 bei Dortmund sei aufgehoben, teilte der Landesbetrieb Straßenbau mit. Die A540 bei Grevenbroich in Richtung Köln bleibt sogar bis Donnerstag gesperrt. Hier waren mehrere Bäume durch den Sturm umgestürzt, zudem muss kontrolliert werden, welche Bäume jetzt nicht mehr standfest sind.Die A3 bei Ratingen in Richtung Köln konnte am späten Nachmittag wieder zweistreifig befahren werden. Der dritte Fahrstreifen war noch einige Stunden länger gesperrt. Hier war ein Fällkran im Einsatz.

Auch auf Bundes- und Landesstraßen kam es laut Straßen.NRW zu zahlreichen Verkehrseinschränkungen. Im sauerländischen Brilon musste Montagnacht die L870 von einer Schlammlawine geräumt werden, damit der Verkehr wieder fließen konnte. Zudem war die L776 zwischen Bestwig und Rüthen gesperrt.

Flughäfen

In Düsseldorf gab es nach Auskunft des Flughafen-Sprechers Christian Hinkel keine Beeinträchtigungen. Der Flugbetrieb laufe nach Plan, auch gebe es keine Verspätungen. Am Dienstagmorgen musste der Flugbetrieb aufgrund eines neuen Gewitters nur kurz unterbrochen werden. "Auch hier gab es keine Beeinträchtigungen", sagte Hinkel. Passagiere sollten auf dem Weg zum Flughafen allerdings deutlich mehr Zeit einplanen.

Am Flughafen wurde der Betrieb am Montagabend für etwa eine Stunde unterbrochen. Dort wurden Böen mit Windgeschwindigkeiten bis zu 150 Stundenkilometern gemessen worden.

Und auch in Köln/Bonn gibt es am Morgen nach Angaben einer Sprecherin keine Streichungen oder Verspätungen. Am Montagabend musste einige Maschinen aus Düsseldorf wegen des Unwetters in Köln landen.

(nbe)
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