Wegen Unwetterschaden Fernverkehr zwischen Berlin und Düsseldorf stundenlang unterbrochen

Düsseldorf · NRW hat am Donnerstag den heißesten Tag des Jahres erlebt. Wegen des folgenden Gewitters rückte die Feuerwehr in Essen zu mehreren Einsätzen aus. Zudem ist der Fernverkehr zwischen Berlin und Düsseldorf Freitagmorgen wegen eines Unwetterschadens für mehrere Stunden unterbrochen worden.

Dunkler Himmel am Donnerstag über Essen.

Dunkler Himmel am Donnerstag über Essen.

Foto: dpa, rwe vge

Fahrgäste eines ICEs auf der Strecke mussten die Nacht in dem Zug verbringen.

Zum Ende der Hitzewelle in NRW war das Gewitter-Risiko am Donnerstag stark gestiegen. Während vor allem im Norden Deutschlands schwere Unwetter tobten, kam es in NRW nur vereinzelt zu Problemen.

In Essen kam kurz vor 19 Uhr ein erstes Gewitter herunter. Die Feuerwehr musste zu zehn bis zwölf Einsätzen ausrücken. Meist ging es um abgebrochene Äste, zwei Straßen waren zwischenzeitlich teilweise überflutet. Alles in allem sei aber "nix passiert", sagte ein Sprecher der Feuerwehr gegen 21 Uhr auf Anfrage unserer Redaktion. Die Unwetterwarnungen, die der Deutsche Wetterdienst seit Donnerstagabend für NRW herausgegeben hatte, waren am Morgen weitestgehend aufgehoben.

Zudem war der Fernverkehr auf der Bahnstrecke zwischen Berlin und Düsseldorf seit dem frühen Freitagmorgen wegen eines Unwetterschadens zwischen Bielefeld und Gütersloh unterbrochen. Auch der Regionalverkehr war betroffen. Die Strecke wurde inzwischen wieder freigegeben.

Tipps, wie man der Hitze entgegenwirkt
10 Bilder

9 Tipps, wie man der Hitze entgegenwirkt

10 Bilder
Foto: dpa/Sven Hoppe

Ein ICE musste seine Fahrt auf der Strecke am Donnerstagabend unterbrechen, weil Äste auf die Gleise gestürzt waren und die Oberleitung beschädigt hatten. "Da die Leitungen nicht geerdet waren, wäre es lebensgefährlich gewesen, die Fahrgäste auf freier Strecke den Zug wechseln zu lassen", erklärte ein Sprecher der Deutschen Bahn auf Nachfrage unserer Redaktion. Erst nach sechseinhalb Stunden wurde der Schaden behoben und der Zug konnte mit einer Diesellok in den nächsten Bahnhof abgeschleppt werden. Die Fahrgäste konnten von dort gegen 6 Uhr am Freitagmorgen weiterreisen. (Anmerkung der Redaktion: In einer früheren Version dieses Textes hieß es, dass die Fahrgäste neun Stunden in dem ICE ausharren mussten. Diese Information wurde nachträglich von Seiten der Bahn auf sechseinhalb Stunden korrigiert. Wir haben den Text entsprechend geändert.)

NRW erlebte am Donnerstag einen wahren Hitze-Tag. Schon am Vormittag wurden an vielen Orten Temperaturen um die 30 Grad gemessen. Die Städte im Rheinland lieferten sich ein Kopf-an-Kopf-Rennen um den Titel als heißester Ort in NRW. Der Deutsche Wetterdienst meldete, am Flughafen Köln/Bonn sei mit 37 Grad die höchste Temperatur gemessen worden. Wegen der Unwetterlage hatten die Meteorologen am Nachmittag aber noch nicht alle Stationen ausgewertet — dass es noch mehr als 37 Grad werden könnte, sei nicht völlig ausgeschlossen, teilte der DWD mit. Laut WDR-Wetterdienst zeigte ein Thermometer in Neuss später sogar 37,1 Grad an.

"Diese Temperaturen sind absolut nicht üblich", sagt Molé. "Das ist nicht Sommeranfang, sondern Hochsommer." Es sei selten, dass schon am Vormittag Temperaturen um die 30 Grad herrschten.

Mit der Hitze einher gingen auch erhöhte Ozonwerte. Wie das Landesamt für Natur- und Umweltschutz am Nachmittag mitteilte, haben die Messwerte die Informationsschwelle von 180 Mikrogramm pro Kubikmeter Luft überschritten. Ab dann wird empfindlichen Menschen empfohlen, sich draußen nicht anzustrengen und Ausdauersport auf die Morgen- oder Abendstunden zu verlegen.

In den folgenden Tagen bleibt es bei wechselhaftem Wetter meist trocken, örtlich können laut DWD noch kurze Schauer auftreten. Es wird sich deutlich abkühlen. Schon am Freitag wird es mit Temperaturen zwischen 23 und 27 Grad zehn Grad kälter. Am Samstag und Sonntag kühlt es vorübergehend weiter ab, am Montag wird es wieder sommerlicher mit Temperaturen zwischen 23 und 26 Grad.

(csi/heif/lsa/siev)
Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort