Verdi-Streik Hier wird in der Region gestreikt

Düsseldorf · Vor der nächsten Verhandlungsrunde über die Tarife im öffentlichen Dienst von Bund und Kommunen kommt es auch in der Region zu Streiks. Nach ersten Warnstreiks am Dienstags sollen am Mittwoch und Donnerstag Aktionen in vielen NRW-Regionen folgen. Betroffen sind unter anderem Düsseldorf, Duisburg und Köln.

 Verdi fordert für die Beschäftigten von Bund und Kommunen unter anderem eine Erhöhung der Löhne und Gehälter um sechs Prozent.

Verdi fordert für die Beschäftigten von Bund und Kommunen unter anderem eine Erhöhung der Löhne und Gehälter um sechs Prozent.

Foto: dpa, mum htf

Der Dienstleistungsgewerkschaft Verdi.NRW zufolge reichen die geplanten Aktionen von Kundgebungen in der Mittagszeit bis zu mehrstündigen Warnstreiks. Betroffen seien ab Mittwoch praktisch alle Bereiche des öffentlichen Dienstes, erklärte Verdi. Am Dienstag hatte es nur vereinzelte Streiks gegeben, etwa in der Stadtverwaltung Gelsenkirchen und bei den Düsseldorfer Stadtwerken.

Bestreikt werden Stadtverwaltungen, städtische Kliniken, Stadtwerke, Kindertagesstätten, Kfz-Zulassungsstellen, Büchereien, Sparkassen, Jobcenter sowie Alteneinrichtungen. Im Nahverkehr soll es in den nächsten Tagen nur vereinzelt zu Warnstreiks kommen.

In Düsseldorf wird es nach Informationen unserer Redaktion am Mittwoch jeweils gegen Mittag am LVR-Klinikum Grafenberg und bei der Stadtverwaltung am Bertha-von-Suttner-Platz Protestkundgebungen. Am Donnerstag gibt es einen Warnstreik an der Oper.

In Duisburg werden von dem Verdi-Warnstreik die Duisburger Verkehrsgesellschaft (DVG), die Wirtschaftsbetriebe, die Stadt und die Stadtwerke im Zeitraum von 12 bis 13.30 Uhr betroffen sein. Nach Angaben von Verdi werde der Streik am Mittwoch aber keine Auswirkungen auf das öffentliche Leben haben. "Der Fahrbetrieb der DVG ist ausgenommen. Es wird somit keine Ausfälle im öffentlichen Nahverkehr geben. Kitas werden Delegationen zur Kundgebung am Mittag schicken. Es wird deswegen aber keine Kita-Schließungen geben", sagt Streikleiter Thomas Keuer auf Anfrage unserer Redaktion.

In Leverkusen ruft Verdi am Donnerstag nicht nur das städtische Klinikum und die Stadtverwaltung zu einem Warnstreik auf. Auch Beschäftige der Avea und der EVL sollen ihre Arbeit niederlegen. Kindergärten sind laut Sabine Hilgenberg, Verdi-Geschäftsführerin des Bezirks Rhein-Wupper, nicht betroffen. Gestreikt wird bei der Stadtverwaltung vor der Rathaus-Galerie von 6.30 bis 9.30 Uhr, am städtischen Klinikum von 12.15 bis 14 Uhr und bei Avea und EVL jeweils von 8 bis 10 Uhr. "Der Zeitpunkt ist mit den Klinikdirektoren abgestimmt, damit es keine Einschränkungen gibt", sagte ein Sprecher des Klinikums Leverkusen.

Eltern mit Kindern im Vorschulalter in Remscheid sollten für Mittwoch umdisponieren, falls ihr Sohn oder ihre Tochter eine städtische Kita besucht. Die Erzieherinnen legen bis 9 oder 9.30 Uhr ihre Arbeit nieder, kündigt Lothar Reitzer, stellvertretender Geschäftsführer des für Remscheid zuständigen Verdi-Bezirks Rhein Wupper, an. Außerdem treffen sich die Beschäftigten der Stadtverwaltung von 12 bis 14 Uhr zum Warnstreik auf dem Friedrich-Ebert-Platz.

In Köln wird am Donnerstag vor allem in den Bürgerämtern gestreikt. "Darauf liegt unser Fokus", sagte ein Sprecher von Verdi. Zwischen 7 und 10.30 Uhr soll dort flächenübergreifend der Betrieb ruhen. Für Kindertagesstätten sind Streiks von Dienstbeginn bis 9.30 Uhr ausgerufen. Die Bauhöfe streiken zwischen 5.30 und 8.30 Uhr. "Unser Ziel ist es, gezielt in Dienststellen Nadelstiche zu setzen. Eltern von Kitakindern sollen möglichst wenig leiden", erklärte der Sprecher.

Verdi-Landesbezirksleiterin Gabriele Schmidt bezeichnete die Aktionen als "Weckruf" für die Arbeitgeber vor der nächsten Verhandlungsrunde am 11. und 12. April. Die Gewerkschaft fordert für die Beschäftigten von Bund und Kommunen unter anderem eine Erhöhung der Löhne und Gehälter um sechs Prozent. Allein die Städte und Gemeinden in NRW haben nach Gewerkschaftsangaben insgesamt etwa 210.000 Beschäftigte in Teil- und Vollzeit. In der Zahl enthalten sind auch Auszubildende.

Mit Material von dpa.

(RP)
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