Nach europaweiter Fahndung Zweites vermisstes Mädchen aus Kürten in Estland aufgetaucht

Bergisch Gladbach · Das über zwei Wochen vermisste Mädchen aus Kürten befindet sich nun in der Obhut der Behörden. Gemeinsam mit seiner Mutter war es in Estland entdeckt worden. Gegen die Mutter wurde Strafanzeige gestellt.

Vor rund zwei Wochen hatte die Mutter der Elfjährigen, ihre Tochter Linda und eine Freundin aus einem Kindeheim in Kürten mitgenommen. Bei einer Personenkontrolle in Estland waren Mutter und Tochter schließlich den Ermittlern ins Netz gegangen. Das andere Mädchen war bereits zuvor in den Niederlanden aufgetaucht.

Der Frau war das Sorgerecht für ihre Tochter gerichtlich entzogen worden. Die beiden Mädchen, die sie dann aus dem Kinderheim mitgenommen hatte, sind nicht miteinander verwandt. Dalina hatte ihre Freundin Linda lediglich begleitet.

Mit einem Taxi war die Gesuchte zunächst mit den beiden Kindern nach Köln in ein Hotel gefahren, von dort aus weiter in die Niederlande. Dort hatte Dalina das Taxi verlassen. Sie wurde wohlbehalten in die Jugendschutzeinrichtung zurückgeführt.

Da nicht ausgeschlossen werden konnte, dass die Frau mit ihrer Tochter in ihr Geburtsland Estland reist, wurde die Fahndung auf das europäische Ausland ausgeweitet. An einer Bushaltestelle in Voru/Estland hatten die Ermittler am vergangenen Freitag schließlich Erfolg, wie die Polizei jetzt mitteilt.

Die Elfjährige wurde zunächst einer Jugendschutzeinrichtung in Estland zugeführt. Das zuständige Jugendamt der Stadt Köln hat Kenntnis und wird jetzt in eigener Zuständigkeit die weiteren Maßnahmen veranlassen. Gegen die Mutter ist nach deutschem Recht ein Strafverfahren wegen Kindesentziehung eingeleitet worden.

Die Ermittler der Kripo RheinBerg werden in den nächsten Wochen mit der Staatsanwaltschaft Köln klären, wie weiter zu verfahren ist. Zur Zeit liegen aus Estland noch keine Erkenntnisse vor, wie Mutter und Tochter nach Estland ausreisen konnten.

(isf)
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