Kampf gegen illegale Rennen Viele von uns sind heimliche Raser

Meinung | Düsseldorf · NRW-Justizminister Peter Biesenbach will Teilnehmer von illegalen Autorennen härter bestrafen. Das ist richtig. Doch wir sollten uns alle auch an die eigene Nase fassen. Nehmen wir hinter dem Steuer genug Rücksicht auf andere?

 Aggressives Verhalten im Straßenverkehr ist längst Alltag. Zu schnelles Fahren ist nur eine Facette davon. (Archiv)

Aggressives Verhalten im Straßenverkehr ist längst Alltag. Zu schnelles Fahren ist nur eine Facette davon. (Archiv)

Foto: dpa, Jens Büttner

Natürlich müssen illegale Autorennen härter bestraft werden. Es ist noch kein Jahr her, dass ein solches Rennen in Mönchengladbach wieder einen unbeteiligten Fußgänger das Leben kostete. Leider nicht das einzige Opfer.

Immer wieder führt der Missbrauch des öffentlichen Straßenverkehrs für Renn-Events zu schweren Unfällen. Deshalb hat der Bundesgesetzgeber den Irrsinn im vergangenen Jahr zur Straftat erklärt — zuvor wurde er oft nur als Ordnungswidrigkeit eingestuft.

Wir alle können helfen

Dennoch sollten sich alle, die jetzt "recht so!" rufen, auch an ihre eigene Nase fassen. Warum ist es heutzutage so schwer, sich bei dichtem Verkehr einzufädeln? Warum drücken so viele Autofahrer nochmal extra auf das Gaspedal, wenn eine zweispurige Fahrbahn sich verengt und sie eigentlich einen anderen Autofahrer einscheren lassen müssten? Warum wird man permanent angehupt, nur weil man mal rückwärts einparken muss? Wenn man nicht in der ersten Millisekunde nach dem Umschalten der Ampel von Rot auf Grün mit Vollgas davonbraust?

Der Straßenverkehr ist insgesamt aggressiver geworden. Die illegalen Autorennen sind nur ein besonders verwerflicher Auswuchs davon. Wir alle können helfen, das zu verändern.

(tor)
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