Vogelgrippe Bald könnten im Supermarkt Eier knapp werden

Düsseldorf · Wegen mehrerer Fälle von Vogelgrippe in Deutschland, den Niederlanden und England befürchtet ein Discounter nun Engpässe bei Eiern.

Vogelgrippe - Wie verhalte ich mich richtig?
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Nach dem Ausbruch mehrerer Fälle hält die Bedrohung durch eine besonders aggressive Art der Vogelgrippe weiter an. Das NRW-Umweltministerium, das noch auf eine Risikobewertung des Friedrich-Loeffler-Instituts (Riems) wartet, hat inzwischen eine eigene Einschätzung der Gefahrenlage veranlasst. Es werde derzeit geprüft, ob eine Aufstallung, also die Stallpflicht für Geflügel, sinnvoll sei, sagte ein Ministeriumssprecher.

Wie berichtet, sind in Deutschland, den Niederlanden und in England bereits mehrere Fälle von Vogelgrippe aufgetreten. Möglicherweise wird der hochansteckende Virus H5N8 durch Vogelkot übertragen. Es könne daher sein, dass das Geflügel in Risikogebieten sicherheitshalber im Stall bleiben muss, solange Wildvögel die betreffende Region überquerten, so das NRW-Ministerium. Geprüft würden zwar sowohl regionale als auch landesweite Beschränkungen, aber noch sei nichts entschieden. In Düsseldorf heißt es derzeit lediglich: "Wir behalten uns alles vor."

Gefährliche Tierseuchen der Region
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Der Zentralverband der Deutschen Geflügelwirtschaft hält eine Stallpflicht für Hühner oder Puten generell für unproblematisch. Die Befürchtung, es gebe nicht ausreichend Stallfläche für die Tiere, bestätigte sich zunächst nicht - auch nicht für Geflügel in Freilandhaltung. Demnach stehe den Landwirten genügend Fläche zur Verfügung, da die Tiere in der Regel nachts nicht draußen seien, erklärt eine Verbandssprecherin. Kälte oder Füchse könnten für die Tiere nachts den Tod bedeuten und einen wirtschaftlichen Schaden für die Landwirte. Anders sieht es mit den Gänsen aus. Da diese weniger anfällig sind, gibt es für sie nicht zwangsläufig einen Stallplatz. "Das war auch schon 2006 ein Problem für viele Züchter", so die Sprecherin.

Probleme kommen nach eigenen Aussagen auf den Discounter Aldi zu. Aufgrund einer dreitägigen Liefersperre für alle Geflügelprodukte aus den Niederlanden könnten Eier in Filialen knapp werden, teilte Aldi Süd mit. Die Niederlande sind weltweit der größte Exporteur von Eiern. Die rund 700 Farmen mit 98 Millionen Hühnern exportieren etwa sechs Milliarden Eier im Jahr. Ein Großteil geht nach Deutschland.

(RP)
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