Aidshilfe beklagt Diskriminierung Vorwurf: Ärzte weisen HIV-Infizierte ab

Düsseldorf · Menschen mit HIV erleben nach Einschätzung der Aidshilfe NRW noch immer tagtäglich Diskriminierung und Ausgrenzung. Es sei eine "Katastrophe", dass etwa jedem fünften Betroffenen bundesweit aufgrund seiner HIV-Infektion schon einmal eine Gesundheitsdienstleistung verweigert worden sei.

Aids-Kampagnen gegen das Vergessen
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Foto: Michael Stich Stiftung

Das sagte der Landesverbandsvorsitzende Arne Kayser am Dienstag in Düsseldorf. In einer Befragung des Aidshilfe-Bundesverbands von deutschlandweit 1148 HIV-infizierten Menschen (2012) hatten 19 Prozent angegeben, ihnen sei im Jahr zuvor eine medizinische Behandlung verweigert worden.

Auch die kleinen, nahezu unscheinbaren Diskriminierungen des Alltags könnten langfristig krank machen, betonte Kayser. Benachteiligung und Stigmatisierung verhinderten zudem eine wirkungsvolle Prävention.
Seit einigen Jahren komme es zunehmend vor, dass Prominente in Talkshows unwidersprochen "homophobe Stammtischparolen" äußern dürften, kritisierte Kayser. Bundesweit leben laut Aidshilfe 78 000 Menschen mit HIV, in NRW seien es 18 000 bis 20 000.

(lnw)
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