Jäger in NRW warnen Warum Streusalz für Autofahrer gefährlich werden kann

Düsseldorf · Streusalz auf den Straßen könnte der Grund für eine steigende Anzahl von Verkehrsunfällen mit Wild sein. Jäger vermuten, dass die Tiere das Salz auflecken wollen. Autofahrer sollten besonders vorsichtig sein.

 Ein Schild warnt vor Wildwechseln. Auch Streusalz könnte für Unfälle mit den Tieren verantwortlich sein.

Ein Schild warnt vor Wildwechseln. Auch Streusalz könnte für Unfälle mit den Tieren verantwortlich sein.

Foto: 3510

Nach auffällig vielen Wildunfällen im Kreis Paderborn vermutet die Kreisjägerschaft einen Zusammenhang mit Streusalz auf der Straße. Das Auftaumittel könnte wie ein Lockstoff auf Rehe und Wildschweine wirken. "Salz ist für die Tiere wie Schokolade für uns", sagte Berthold Antpöhler vom Vorstand der Kreisjägerschaft. "Auf den Straßen sollte deshalb umso vorsichtiger gefahren werden", betonte er.

Allein an fünf Tagen der vergangenen Woche zählte die Polizei im Kreis Paderborn 25 Unfälle mit Wildtieren. In den Monaten mit dem meisten Wildwechsel, November und Mai, habe es zuletzt in der Spitze 70 bis 120 solcher Unfälle gegeben. "25 in fünf Tagen sind da schon auffällig", sagte Michael Biermann, Paderborner Polizeisprecher.

Dem Landesjagdverband ist das winterliche Phänomen grundsätzlich bekannt. Für die Tiere, vor allem dem Reh- und Damwild, aber auch für die Wildschweine seien Mineralien wichtig. Daher ziehe sie das Streusalz auf die Straßen. "Wenn ein Tier nun auf der Straße steht und diese ableckt, kann das für Autofahrer schon eine Gefahr darstellen", verdeutlicht Andreas Schneider vom Landesjagdverband.

Es sei durchaus möglich, dass das Salz die Tiere anlocke, heißt es auch bei der Landespolizei. Aber: Auf keinen Fall sollten Autofahrer einem Tier auf der Straße ausweichen, sondern das Lenkrad gerade halten und bremsen, empfiehlt ein Sprecher. Eine Kollision mit dem Tier sei weniger gefährlich als die Folgen eines Ausweichmanövers.

(top/lnw)
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