Sonderzug aus München Weitere Flüchtlinge kommen in Dortmund an

Düsseldorf · Sie sind am Ziel - zumindest vorerst: Hunderte Flüchtlinge sind in der Nacht zum Montag in NRW angekommen. Doch die Landesregierung warnt: Lange könne das so nicht mehr weitergehen.

 Viele Kinder unter den Flüchtlingen waren nach der langen Reise erschöpft.

Viele Kinder unter den Flüchtlingen waren nach der langen Reise erschöpft.

Foto: dpa, mjh tba

In Nordrhein-Westfalen sind in der Nacht zum Montag erneut mehrere Hundert Flüchtlinge angekommen. Ein Sonderzug aus München kam am späten Sonntagabend in Dortmund an, ein weiterer war in der Nacht zum Montag auf dem Weg dorthin. Damit sind nach Angaben des Innenministeriums innerhalb einer Woche 10000 Flüchtlinge in Sonderzügen aus Bayern nach NRW gekommen.

"Wir wissen nicht, wie lange wir das noch durchhalten"

Die Landesregierung hatte am Wochenende bereits gewarnt, dass die Grenze der Belastbarkeit für NRW bald erreicht sei. Jeden Tag würden 1000 neue Schlafplätze in Notunterkünften geschaffen, sagte ein Sprecher des Innenministeriums. "Wir wissen jedoch nicht, wie lange wir das noch durchhalten."

Als Reaktion auf den Andrang Zehntausender Flüchtlinge hat Deutschland wieder Grenzkontrollen eingeführt. Schwerpunkt ist zunächst die Grenze zu Österreich. Welche Auswirkungen das für die Grenzübergänge von NRW in die Niederlande und nach Belgien hat, war zunächst unklar.

Die Kommunen in Nordrhein-Westfalen sind weiter dabei, Turnhallen oder leere Gebäude kurzfristig zu Notunterkünften für Flüchtlinge umzufunktionieren. Wuppertal zum Beispiel hat am Sonntag die Turnhalle einer Gesamtschule für Flüchtlinge vorbereitet, in Kempen (Kreis Viersen) wurde die Halle eines Berufskollegs für die Unterbringung von Flüchtlingen eingerichtet.

NRW-Integrationsminister fordert neues Bundesministerium

Doch es werde immer schwieriger, weitere Plätze zu finden, sagte der Ministeriumssprecher. "Dann wissen wir einfach nicht mehr, wo wir die Menschen unterbringen sollen."

NRW-Integrationsminister Guntram Schneider (SPD) forderte, die Bundesregierung müsse ein Ministerium für Einwanderung, Flüchtlingsfragen und Integration aufbauen. Nur so könne sie der "Mammutaufgabe" der Flüchtlingspolitik gerecht werden, sagte er den Zeitungen der Funke-Mediengruppe (Montagsausgaben).

(lnw)
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