Viel Sonne, wenig Regen In NRW war es 2016 deutlich zu warm
Essen/Offenbach · Auch wenn es im Sommer mehrere schwere Unwetter mit Überschwemmungen gab - insgesamt war es 2016 in NRW zu trocken. Auch die Durchschnittstemperatur war mit 10,1 Grad Celsius höher als erwartet.
Nordrhein-Westfalen blickt auf ein deutlich zu warmes Jahr mit viel Sonne und wenig Regen zurück. Das ergab ein erster Jahresrückblick des Deutschen Wetterdienstes (DWD). Die Durchschnittstemperatur in NRW lag 2016 demnach mit 10,1 Grad Celsius mehr als ein Grad über dem langjährigen Durchschnitt von 9 Grad Celsius. Auf ganz Deutschland berechnet kommen die Meteorologen für 2016 auf eine Durchschnittstemperatur von 9,6 Grad - 1,4 Grad mehr als im langjährigen Mittel.
Ebenfalls wie im Rest der Bundesrepublik gab es in NRW nach den Auswertungen des DWD mehr Sonne als üblich, nämlich 1555 Stunden im Jahr statt nur 1440. Dabei blieb es - abgesehen von starken Regenfällen im Sommer - auch in Nordrhein-Westfalen zu trocken: 755 Liter Niederschlag pro Quadratmeter verzeichneten die Messstationen übers Jahr, nicht 875 Liter wie im langjährigen Mittel.
Im Moment ist die Trockenheit besonders akut: Vom Rhein wird aus mehreren Bundesländern ein solches Niedrigwasser gemeldet, dass einige Schiffe nicht mehr volle Ladung aufnehmen können, weil sie sonst auf Grund laufen könnten. "Wir haben Ende Dezember so wenig Wasser wie schon seit 60 Jahren nicht mehr", sagte Gewässerkundler Jan Böhme vom Wasserstraßen- und Schifffahrtsamt Duisburg-Rhein.
Die Abflussmenge des Rheins liege in Duisburg bei knapp 1000 Kubikmetern pro Sekunde, normal wäre doppelt bis viermal so viel, erklärt Böhme. "Und wir rechnen bis Anfang nächster Woche mit weiter fallenden Pegelständen."