Experten erwarten Warnlage Das Wochenende wird stürmisch in NRW

Essen · Bereits in der Nacht zu Freitag sind kräftige Sturmböen durch NRW gezogen. Am stärksten betroffen war Werl, wo der Wind Dächer abdeckte und Bäume entwurzelte. Am Sonntag soll es ähnlich stürmisch werden, der Deutsche Wetterdienst rechnet mit einer Warnlage.

 Während das Wetter am Samstag noch ruhig bleibt, zieht am Sonntag ein Sturm auf.

Während das Wetter am Samstag noch ruhig bleibt, zieht am Sonntag ein Sturm auf.

Foto: dpa, dpa

In der Nacht zu Freitag ist ein Sturm durch die Region gezogen. "Die Böen zogen von Westen nach Osten", sagt Cornelia Urban, Meteorologin beim Deutschen Wetterdienst (DWD). Betroffen war vor allem der Süden von NRW und dort besonders der Kreis Soest, zu dem auch Werl gehört. "Hier gab es Böen mit Windstärke 10, im Rest des Landes lagen die Windstärken zwischen 8 und 9".

Windstärke 8 entspricht Geschwindigkeiten von 63 bis 74 Stundenkilometern, 9 bedeuten 75 bis 87 km/h. Windstärke 10 entspricht 88 bis 100 Kilometern in der Stunde. "Die höchste Windstärke ist 12, das bedeutet Orkan", erklärt Urban.

Im Kreis Soest rückte die Polizei zwischen 5.30 und 7.30 Uhr am Morgen insgesamt 19 Mal aus. Die Einsatzorte waren nahezu über den gesamten Kreis verteilt, teilte die Polizei mit. Meist handelte es sich um umgestürzte Bäume oder heruntergefallene Äste, die teilweise Straßen blockierten. Größere Verkehrsbehinderungen gab es jedoch nicht. In Werl und Welver hob der Wind an einigen Häusern Ziegel vom Dach. Verletzt wurde niemand.

Urban rechnet damit, dass auch am Wochenende Bäume durch den heraufziehenden Sturm entwurzelt werden könnten. "Während das Wetter am Samstag recht ruhig bleibt, erwarten wir für Sonntag eine ähnliche Lage wie vergangene Nacht", sagt sie. Verantwortlich sei ein Tief, das von Frankreich in Richtung Ostsee zieht. Im Gepäck hat es Sturmböen mit Windstärken zwischen 8 und 9, "an exponierten Lagen und freien Flächen kann auch Windstärke 10 erreicht werden", sagt Urban. Der Wind wird im Tagesverlauf immer stärker, am Nachmittag kann es zu stürmischen Böen oder gar schweren Sturmböen kommen. Weil die Böden vom vielen Regen bereits aufgeweicht sind, bestehe die Gefahr, dass Bäume umstürzen. Ihre Wurzeln finden im nassen Boden keinen guten Halt, der Wind hat leichtes Spiel. Urban geht davon aus, dass der DWD für Sonntag noch eine Wetterwarnung herausgeben wird.

Begleitet wird der Sturm am Sonntag von Regen, wobei es "voraussichtlich weniger regnen wird als vergangene Nacht", sagt Urban. Dazu wird es im Flachland bis zu 9 bis 11 Grad warm, im Bergland werden 4 Grad erreicht. Am Montag beruhigt sich das Wetter wieder. Der Morgen beginnt mit Regen, der gegen Mittag nachlässt. Der Wind weht nur noch schwach bis mäßig, es wird zwischen 10 und 13 Grad warm.

(lsa)
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