Gewitter in NRW Wieder Unwetter: Starker Regen überflutet Straßen

Düsseldorf · Pumpen, sägen, löschen: Starke Regenfälle haben in weiten Teilen NRWs für überflutete Straßen und vollgelaufene Keller gesorgt. Im Kreis Heinsberg und der Region Aachen war die Feuerwehr erneut im Dauereinsatz.

 Dieses Foto machte unser Leser Björn Reummen in Geldern.

Dieses Foto machte unser Leser Björn Reummen in Geldern.

Foto: Björn Reummen

Nach den Rekordmengen vom Montag schüttete es am Dienstag und in der Nacht zum Mittwoch in einigen Regionen erneut wie aus Eimern. Die Spitzenmenge von 90 Liter pro Quadratmeter kam nach Angaben des Deutschen Wetterdienstes nördlich von Bielefeld herunter. Aber auch das Rheinland und das östliche Ruhrgebiet bekamen heftige Güsse ab. Über Verletzte wurde zunächst nichts bekannt.

Bis Freitag gibt es aus Sicht der Meteorologen in NRW eine Regenpause. Ab Samstag sollen sich die Schleusen am Himmel dann wieder öffnen.

Bereits am Montag hatten Unwetter in der Region für Überschwemmungen gesorgt. Am Niederrhein schlug der Blitz in Dachstühle von Wohnhäusern ein, die Feuerwehr war im Dauereinsatz. In Münster starben zwei Menschen durch die Überschwemmungen. Am frühen Mittwochmorgen kamen Feuerwehren aus Köln, Düsseldorf und dem Rhein-Erft-Kreis mit rund 50 Fahrzeugen zur Unterstützung nach Münster. "Insgesamt sind circa 2000 Feuerwehrleute aus allen Teilen des Landes Nordrhein-Westfalen im Einsatz", teilte der Verband der Feuerwehren in NRW am Mittwoch mit. Auf der Bahnstrecke zwischen Münster und Rheine fielen auch am Mittwoch Regionalzüge aus, teilte die Deutsche Bahn mit. Am Montag war ein Stellwerk im nördlich von Münster gelegenen Greven durch einen Wassereinbruch beschädigt worden. Am Frankfurter Flughafen mussten bis zum frühen Dienstagabend 92 Flüge annulliert werden, wie ein Sprecher des Betreibers Fraport sagte. Am Mittwochmorgen mussten 24 Flüge abgesagt werden.

Unwetter stört Flugverkehr in Frankfurt
5 Bilder

Unwetter stört Flugverkehr in Frankfurt

5 Bilder

Auch am Dienstag ist es in einigen Teilen NRWs nochmal heftig geworden. Besonders stark traf es den Raum Aachen. Bei der Feuerwehr von Stadt und Kreis Aachen liefen Dienstagnachmittag in kurzer Zeit 160 Hilferufe auf. Es gab es hunderte Feuerwehreinsätze wegen überfluteter Straßen oder vollgelaufener Keller. Auf der A44 zwischen Jülich-West und Aldenhoven war die Fahrbahn überflutet. Dort gab es in beide Richtungen mehrere Kilometer Stau. In den Einsatzleitstellen der Region standen die Telefone nicht mehr still: Für Alsdorf, Baesweiler und Herzogenrath gingen unzählige Meldungen hauptsächlich über vollgelaufene Keller und überflutete Straßen ein, meldet die Aachener Zeitung.

Die Leitstellen in Bonn und im angrenzenden Rhein-Sieg-Kreis meldeten zusammen rund 400 Einsätze. In Bonn lief eine Unterführung voll Wasser. Im Ennigerloh im Münsterland musste die Feuerwehr 60 Keller leer pumpen. In Neunkirchen stürzte am Mittwochmorgen ein Telefonmast um.

Erneuter Starkregen hat am Dienstagnachmittag auch in Übach-Palenberg, Erkelenz und Wegberg zu vielen Einsätzen der Feuerwehr geführt. Wieder war es, wie bereits am Montag, zu überfluteten Straßen und Unterführungen gekommen. Auch liefen erneut Keller voll Wasser. In Übach-Palenberg waren 80 Retter im Einsatz, in Erkelenz rückten die Mitglieder der Verwaltungsstaffel und der Löschgruppe aus Katzem aus. Verletzte wurden infolge der beiden Unwetter im Kreisgebiet nicht verzeichnet.

Umgestürzte Bäume, Überschwemmungen: Unwetter 2014 in Münster
9 Bilder

Umgestürzte Bäume, Überschwemmungen: Unwetter 2014 in Münster

9 Bilder

In Köln regnete es ebenfalls heftig, der Rheinufertunnel musste zeitweise gesperrt werden. Straßen wurden überflutet und Keller liefen voll.

In Mönchengladbach und Region regnete es ebenfalls stark. Das Wasser stand auf den Straßen. Wieder mussten einige Keller und eine Tiefgarage leer gepumpt werden. Auf der Viersener Straße wurden Kanaldeckel angehoben, die Waldnieler Straße im Bereich der Unterführung der Ost-West- Anbindung wurde überflutet. Auch auf der A52 ging es zeitweise wegen der Wassermassen nur sehr langsam voran. In Schwalmtal stürzte ein Baum auf ein Haus.

Die Feuerwehren im Kreis Heinsberg rückten zwischen 15.45 und 16.20 Uhr zu 56 Einsätzen aus. Dass dies besonders hohe Zahlen sind, belegt eine andere Zahl. Dazu erklärte Axel Klerx, der Lagedienstführer der kreisweiten Rettungsleitstelle in Erkelenz: "In der Leitstelle wurden umgehend vier Einsatzleitplätze besetzt, während zur normalen Zeit nur zwei Plätze besetzt sind, um die Notrufabfragen und Koordinierung der Einsätze adäquat durchführen zu können."

Im Kreis Wesel musste die Feuerwehr innerhalb kuzer zeit gleich 25 Mal ausrücken. Meist waren vollgelaufene Keller die Ursache.

Die Regenmengen waren vielerorts enorm.

15-16 Uhr-#Regenmengen: 33.9 l/m² #Eschweiler NW, 32.6 Tegkwitz TH, 21 Alzey RP, 20.1 Moenchengladbach NW, 15.2 Friedrichsthal SL #Gewitter

(top)
Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort