Salafisten, "Pegida", Hooligans Polizei erwartet in Wuppertal 3000 Demonstranten

Wuppertal · Salafisten auf der einen Seite – Rechtsextreme, Hooligans und "Pegida" auf der anderen. Dazwischen einige gemäßigte Demonstranten. Ein brisanter Demo-Mix erfordert an diesem Samstag in Wuppertal den Einsatz von 1000 Polizisten. Es werden 3000 Demonstranten erwartet.

Wuppertal: Demo mit Hooligans, "Pegida", Salafisten
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Wuppertal: Demo mit Hooligans, "Pegida", Salafisten

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Salafisten auf der einen Seite — Rechtsextreme, Hooligans und "Pegida" auf der anderen. Dazwischen einige gemäßigte Demonstranten. Ein brisanter Demo-Mix erfordert an diesem Samstag in Wuppertal den Einsatz von 1000 Polizisten. Es werden 3000 Demonstranten erwartet.

Zu mehreren Kundgebungen werden an diesem Samstag ab 15 Uhr in Wuppertal neben Salafisten auch Rechtsextreme, Hooligans und Anhänger der islamkritischen Pegida-Bewegung erwartet. Alles deute darauf hin, dass die erwarteten 3000 Demonstranten zusammenkämen, sagte ein Polizeisprecher am Samstag.

"Dügida"-Demo 23. Februar 2015: Rangeleien im Hauptbahnhof Düsseldorf
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"Dügida"-Demo 23. Februar 2015: Rangeleien im Hauptbahnhof Düsseldorf

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Foto: Endermann, Andreas

Polizei riegelt viele Straßen ab

Die Polizei will die Proteste und die beiden angemeldeten Gegendemonstrationen mit weit mehr als 1000 Beamten absichern. Wegen des brisanten Demo-Mixes spricht sie von einem bundesweit einmaligen Protesttag.

Wasserwerfer wurden bereits in Position gebracht. Polizeihubschrauber kreisen über die Stadt. Im Stadtteil Elberfeld wurden zahlreiche Straßen gesperrt. Mehrere Geschäftsleute haben ihre Läden früher geschlossen.

Dügida in Düsseldorf: Gegendemonstranten in der Überzahl
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Teilnehmerschwund bei dritter"Dügida"-Demo in Düsseldorf

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Foto: dpa, fpt

OB ruft zum Protest auf

Wuppertals Oberbürgermeister Peter Jung rief zum Protest gegen die Extremisten auf. "Gute Demokraten sollten zeigen, was sie davon halten", sagte er am Freitag. "Wir dürfen es nicht zulassen, dass das offene Klima der Stadt vergiftet wird.... All das, wofür diese Extremisten stehen und wofür sie werben wollen, ist Wuppertal gerade nicht."

Die Kundgebungen dürften aber nicht verboten werden: Es sei "eben auch der Preis unserer freiheitlichen Demokratie, dass man solche Aufmärsche letztlich nicht verhindern kann", sagte OB Jung.

Brisante Redner in Wuppertal erwartet

Bei der "PegidaNRW"-Kundgebung wird Lutz Bachmann als Redner erwartet. Bachmann, Mitgründer der "Pegida" und über Monate das Gesicht der Dresdner Islamkritiker, war über die Veröffentlichung eines Fotos mit "Hitler-Bärtchen" und Facebook-Posts mit menschenverachtenden Beleidigungen gegen Ausländer gestolpert. Nach einem kurzen Rückzug kehrte er im Februar in den Pegida-Vorstand zurück.

Bei den Salafisten wird Sven Lau erwartet, einem der Hintermänner der "Scharia-Polizei", die in Wuppertal aufgetreten war.

"So etwas hatten wir bundesweit noch nicht"

"Es ist eine einmalige Situation. So etwas hatten wir bundesweit noch nicht", sagte Wuppertals Polizeipräsidentin Birgitta Radermacher im Vorfeld. Die Polizei sieht aber keine Mittel, um die Demonstrationen verbieten zu lassen. "Wenn das so wäre, würden wir das auch tun", sagte ein Polizeisprecher.

Ende Oktober vergangenen Jahres war es bei einer Kundgebung der Gruppe "Hooligans gegen Salafisten" (Hogesa) in Köln zu schweren Krawallen gekommen. Salafisten hatten sich ihrerseits früher bereits in Solingen und Bonn Straßenschlachten mit der Polizei geliefert.

(dpa)
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