Angriffe in Wuppertal Familienstreit war offenbar Grund für tödliche Messerattacke

Wuppertal · Ein Toter und zwei Verletzte - das ist die Bilanz von zwei Messerstechereien am Wochenende in Wuppertal. Nun gibt es neue Details zu den Opfern, den Tätern und ihrer Verbindung.

Großaufgebot der Polizei und SEK in Wuppertal am Freitagnachmittag.

Großaufgebot der Polizei und SEK in Wuppertal am Freitagnachmittag.

Foto: dpa, hpl

Nach zwei voneinander unabhängigen Messerattacken mit einem Toten hat die Staatsanwaltschaft die Ermittlungen übernommen. Am Freitag hatte die Polizei nach der ersten Messerattacke einen 14 und einen 16 Jahre alten Tatverdächtigen festgenommen. Zwei weitere Tatverdächtige, 23 und 29 Jahre alt, sind flüchtig.

Nun spricht die Staatsanwaltschaft von einer Gemeinschaftstat. Allen vier Tatverdächtigen wird Totschlag und versuchter Totschlag vorgeworfen. Sie sollen am Freitag in einem Geschäft in der Nähe des Wuppertaler Hauptbahnhofs einen 31-jährigen Iraker mit einem Messer getötet und dessen 25 Jahre alten Bruder schwer verletzt haben.

"Es gab wohl Streit zwischen der Familie der Inhaftierten und der Familie der Geschädigten", sagt Staatsanwalt Hauke Pahre. Möglicherweise habe es schon längere Zeit Probleme zwischen den Familien gegeben und nun sei der Streit eskaliert. Worum es bei der Auseinandersetzung ging, ist aber noch unklar. "Das ist Gegenstand der Ermittlungen."

Klar sei nun auch, dass alle vier Verdächtigen aus Syrien kommen. Das bestätigte der Staatsanwalt am Montag. Die beiden Inhaftierten und einer der noch gesuchten Männer kamen demnach 2015 als Flüchtlinge nach Deutschland und wohnen seitdem in Wuppertal. Die zwei Jugendlichen, die in Untersuchungshaft sitzen, sind Brüder. Sie sollen mit ihren flüchtigen Mittätern nicht verwandt sein, sich aber gekannt haben.

Nur einen Tag später kam es zur einem weiteren Messeragriff in Wuppertal. Ein 42-Jähriger aus Velbert soll am Samstagabend nach einem Streit vor einem Bistro mehrmals auf einen 53 Jahre alten Mann eingestochen haben. Der 53-Jährige ist lebensgefährlich verletzt und liegt im Krankenhaus.

Wie die Staatsanwaltschaft mitteilte, sollen der 53-jährige Wuppertaler und der Angreifer gestritten und sich geprügelt haben. Passanten hielten den Tatverdächtigen fest, bis die Polizei kam. Sicher ist nun, dass sich die beiden Männer kannten und auch beruflich miteinander zu tun hatten.

Anders als von der Polizei zuvor mitgeteilt, liegt der Grund für den Streit wohl nicht in der Familie. "Das Motiv könnte ein Streit in der geschäftlichen Beziehung der beiden Männer sein", sagt Pahre. In welcher Branche die Männer arbeiten, konnte der Staatsanwalt nicht sagen. Eine Mordkommission ermittelt gegen den 42-Jährigen aus Velbert wegen des Verdachts der versuchten Tötung.

(veke)
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