Prozess in Bochum Zahn angeblich bei Fischstäbchen abgebrochen - Klage

Bochum · Eine Bochumerin will sich beim Verzehr einer Tiefkühlmahlzeit einen Zahn abgebrochen haben. Jetzt steht sie wegen Betruges vor Gericht. Denn gleich drei Firmen haben Schadenersatzforderungen erhalten.

Die Geschichte von einem abgebrochenen Zahn hat eine 63-jährige Frau aus Bochum auf die Anklagebank des Amtsgerichts gebracht. Anfang Januar 2014 will die Rentnerin beim Biss in ein Fischstäbchen plötzlich große Schmerzen verspürt haben. Beim Blick in den Spiegel habe sie dann gemerkt, dass ein Stück eines Zahns fehlte.
Die Staatsanwaltschaft glaubt der Angeklagten jedoch kein Wort. Kurz nach dem Vorfall waren nämlich im Namen der Bochumerin gleich bei drei Lebensmittelfirmen Schadenersatzforderungen eingegangen. Im ersten Schreiben wurde die Schuld auf ein Fischstäbchen geschoben, im zweiten auf ein Maiskorn und im dritten auf einen Chili-Eintopf.

Da die 63-Jährige von der Versicherung eines Konzerns tatsächlich fast 2000 Euro Schadenersatz erhalten hat, muss sie sich nun wegen Betruges verantworten. Zu Prozessbeginn beteuerte sie jedoch ihre Unschuld. Die beiden zusätzlichen Briefe an die falschen Konzerne müssten zwei Bekannte ohne ihr Wissen verfasst haben. "Die konnten jederzeit an meinen Computer. Ich hätte nie gedacht, dass die mich so in Schwierigkeiten bringen", sagte die Bochumerin. Die vollen Namen ihrer Bekannten will die Rentnerin jedoch nicht kennen. Auch wisse sie nicht, wo sich die beiden Niederländer mit russischen Wurzeln heute aufhalten. Das Gericht will nun Zeugen vernehmen.

(top/lnw)
Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort