Niklas-Prozess in Bonn Zeuge nennt bei erneuter Aussage keinen neuen Täter

Bonn · Im Prozess um den Tod des verprügelten Schülers Niklas in Bonn musste am Mittwoch ein Zeuge erneut aussagen. Eine Zeugin hatte ihn bezichtigt, in seiner ersten Aussage gelogen und den Falschen als Täter beschuldigt zu haben. Er könne keinen andren Verdächtigen als den Hauptangeklagten nennen, erklärte der Zeuge dazu.

"Ich war nicht am Tatort, zu Millionen Prozent", sagte der 26-Jährige am Mittwoch. Sein Erscheinen vor dem Landgericht Bonn war mit Spannung erwartet worden. Eine Zeugin hatte ihn zuvor der Falschaussage bezichtigt und erklärt, der junge Mann habe den Täter entgegen seiner Angaben gesehen. Und dieser sei nicht der Hauptangeklagte des Prozesses.

Der 26-Jährige bestritt das nun vehement. Er habe den tödlichen Streit damals definitiv nicht beobachtet. "Das ist die Wahrheit", sagte er. Er bleibe bei seiner Aussage von Anfang März.

Der Prozess war wegen der überraschenden Aussage der 19-Jährigen in der vergangenen Woche in die Verlängerung gegangen. Das Gericht beschloss, weitere Zeugen zu laden. Die Staatsanwaltschaft erklärte am Mittwoch, man habe ein Verfahren wegen Falschaussage gegen die Frau eingeleitet.

Der 17 Jahre alte Niklas war im Mai 2016 angegriffen worden und wenige Tage später im Krankenhaus gestorben. Der Hauptangeklagte in dem Prozess soll ihn mit einem Faustschlag niedergestreckt und ihm gegen den Kopf getreten haben. Der 21-Jährige bestreitet das. Er sagt, gar nicht am Tatort gewesen zu sein.

(lsa/lnw)
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