Internethandel mit illegalen Medikamenten Zoll Essen zieht 77.600 illegale Potenztabletten aus dem Verkehr

Essen/Darmstadt · Dem Zoll in Essen und der Staatsanwaltschaft Darmstadt ist ein Schlag gegen illegalen Medikamentenhandel gelungen. Die Ermittler stellten bei mehreren Hausdurchsuchungen über 77.000 Potenztabletten sowie Bargeld sicher.

 Der Zoll stellte etwa 77.000 von diesen Tabletten sicher.

Der Zoll stellte etwa 77.000 von diesen Tabletten sicher.

Foto: Zoll Essen

Wie der Zoll und die Staatsanwaltschaft mitteilten, wurden bereits am vergangenen Donnerstag elf Durchsuchungen in Wohn- und Geschäftsräumen in Worms, Frankfurt, Heppenheim und Mannheim durchgeführt. Die Ermittler vollstreckten einen Haftbefehl und nahmen zwei Personen vorläufig fest. Außerdem stellten sie rund 77.600 Tabletten und 1000 Euro Bargeld und andere Vermögensgegenstände sicher.

Die Tätergruppe, die aus drei marokkanisch-deutschen Männern besteht, steht den Ermittlern zufolge im Verdacht, illegale Arzneimittel und insbesondere Potenzmittel gewerbsmäßig über das Internet verkauft zu haben. Die Einnahmen aus dem Handel ihrer "Onlineapotheke" sollen sich auf fast zwei Millionen Euro belaufen. Um die Aktivitäten zu verschleiern, nutzte der mutmaßliche Drahtzieher der Gruppe, ein 46 Jahre alter Mann aus Worms, laut Zoll Essen verschiedene Personalien und zahlreiche Bankkonten im In- und Ausland.

 Ein Blick auf die Ausbeute des Zolls.

Ein Blick auf die Ausbeute des Zolls.

Foto: Zoll Essen

Die illegalen Medikamente sollen aus Indien stammen und über Großbritannien nach Deutschland gebracht worden sein. Die Fahnder beschlagnahmten neben den Arzneimitteln weitere Beweismittel. Die Bankkonten wurden gesperrt.

Hinweise auf die Täter hatten die Essener Zollfahnder durch gezielte Internetrecherche und die Zusammenarbeit mit anderen europäischen Zollämtern bekommen. Mehrere Sendungen der Lieferanten der Wormser Gruppierung gingen zunächst an einen Empfänger im Raum Essen. Die Spuren führten die Beamten anschließend in den Großraum Frankfurt.

Die Ermittlungen dauern an. Sie liegen beim Zollfahndungsamt Essen im Auftrag der Staatsanwaltschaft Darmstadt.

(lsa)
Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort