Zoo Dortmund Drei Meter hoher Zaun soll Tierdiebe aussperren

Dortmund · Nach einer Diebstahlserie in mehreren Tierparks in NRW rüstet der Dortmunder Zoo als erstes auf. Ein drei Meter hoher und 2,3 Kilometer langer Zaun aus Stahlgittern soll Eindringlinge in Zukunft davon abhalten, Tiere aus ihren Gehegen zu stehlen.

 Im Krefelder Zoo wurden zuletzt zwei wertvolle Aras gestohlen.

Im Krefelder Zoo wurden zuletzt zwei wertvolle Aras gestohlen.

Foto: Roland Weihrauch

Für die betroffenen Zoos in NRW war die Diebstahlserie des vergangenen Jahres eine Katastrophe: Mehrere kleine Affen- und Vogelarten wurden aus ihren Gehegen gestohlen. Zuletzt wurden im Zoo Krefeld zwei seltene Hyazinth-Aras entwendet. Davor waren es drei Goldene Löwenäffchen. Auch in den Tierpark Reichshof-Eckenhagen im Oberbergischen Kreis und in den Dortmunder Zoo drangen Wilderer ein und stahlen wertvolle Tiere. Jetzt rüstet der Zoo Dortmund mit einem 2,3 Kilometer langen Zaun auf.

Wie die Verwaltung des Zoos am Mittwoch mitteilte, soll der drei Meter hohe Zaun im Sommer fertig sein. Im vergangenen Jahr war der Zoo mehrfach von Unbekannten heimgesucht worden. Zwei Pinguine verschwanden, ein dritter wurde tödlich verletzt. Zuvor war eine Seelöwin unter ungeklärten Umständen zu Tode gekommen. Im Gehege war ein Loch in den Zaun geschnitten. Im Sommer wurden Äffchen und Nager gestohlen. Experten gehen von gezielten Diebstählen aus.

Bereits im Dezember kündigten die Zoodirektoren verschärfte Maßnahmen gegen Diebe an. Der Krefelder Zoodirektor Wolfgang Dreßen machte den ungewöhnlichen Vorschlag, Detektive zu engagieren, um den Tätern auf die Spur zu kommen. Denn der Ermittlungserfolg bleibt in den meisten Fällen aus, da es keinerlei Untersuchungsansätze gibt, sagte Jürgen Hintzmann, Leiter der Stabstelle Umweltkriminalität im NRW-Umweltministerium (MKUNLV). "Meist sind die einzigen Spuren ein aufgeknipster Zaun und eine aufgebrochene Gehegetür. Doch das reicht nicht aus, um den Tätern auf die Spur zu kommen", sagte der Experte.

Doch die Zoos sehen Handlungsbedarf. "Die jüngste Serie ist so gravierend, dass die Zoos nachlegen werden", sagte Volker Homes, Geschäftsführer des Verbandes der Zoologischen Gärten, bereits vor einigen Wochen. Jetzt reagiert der Dortmunder Zoo als erster. Ob die anderen Zoos in Köln, Duisburg, Krefeld oder Wuppertal ebenfalls nachrüsten werden, ist noch nicht klar.

Mit Material von dpa.

(jnar)
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